Seitenlogo
sst

Tief durchatmen: Weihnachtsgerüche machen froh

Ob der Duft von Bratäpfeln, Plätzchen, Tannengrün und Wachskerzen oder von Maronen und gebrannten Mandeln auf Weihnachtsmärkten: „In der Advents- und Weihnachtszeit kommt unsere Nase voll auf ihre Kosten“, sagt Birgit Fiedler von der KKH Kaufmännische Krankenkasse in Cottbus, „vorausgesetzt wir halten im vorweihnachtlichen Treiben inne und atmen hin und wieder tief und bewusst durch.“
Weihnachtsgerüche machen froh. Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse

Weihnachtsgerüche machen froh. Foto: KKH Kaufmännische Krankenkasse

Die Nase sei mit bis zu 30 Millionen Riechsinneszellen ausgestattet, die Rezeptoren für rund 400 verschiedene Duftstoffe besitzen. Diese Sinneszellen seien die einzigen menschlichen Nervenzellen, die sich ständig erneuern. Interessant: Gerüche würden Gefühle oder Erinnerungen in uns wecken. „Steigt zum Beispiel der Duft von Lebkuchen in die Nase, erinnern wir uns an Kindertage, als wir mit Eltern und Geschwistern ein Knusperhaus gebastelt haben“, beschreibt Fiedler. Unser Gehirn speichere Gerüche zusammen mit Gefühlen und Erinnerungen ab. Das liege daran, dass der Geruchsinn mit dem limbischen System im Gehirn verbunden sei, wo Emotionen verarbeitet und Triebe gelenkt werden. Der Geruchsinn sei der unmittelbarste menschliche Sinn. Denn Düfte würden direkt wirken, während visuelle, akustische und haptische Signale erst in der Großhirnrinde des Gehirns verarbeitet werden müssen. Außer Erinnerungen und Gefühle auszulösen, bewirken Gerüche noch viel mehr. Sie ...

  • … regen den Fluss von Botenstoffen im Gehirn an, die Glücksgefühle auslösen.
  • … bestimmen unsere Ersteindrücke von Menschen oder Situationen und beeinflussen somit die Wahl des Partners und des sozialen Umfelds.
  • … lösen Ängste aus und geben somit entscheidende Warnsignale zum Beispiel vor verdorbenem Essen, Gas oder auch Feuer.
  • … können beruhigen und entspannen und fördern die sinnliche Wahrnehmung.
Mit zunehmendem Alter lasse der Geruchsinn nach. Durch eine Virusinfektion, Allergie, eine Schädelverletzung oder auch Alzheimer könne der Geruchsinn ganz oder teilweise verloren gehen. Auch Rauchen beeinflusse die Fähigkeit zu riechen. Bei den meisten Menschen sei der Geruchsinn nicht sehr ausgeprägt, da es nicht gelernt wurde, ihn zu trainieren. Dabei fördere eine feine Nase laut Experten auch eine gesunde Ernährung. Denn wer differenziert riechen könne, ernähre sich meist ausgewogener, lehne zum Beispiel Fast-Food viel eher ab. Wissenswert: Gerüche würden in der Medizin zum Beispiel bei der Behandlung von Demenzkranken eingesetzt werden, um Emotionen zu aktivieren. Auch bei Versuchen, Wachkomapatienten ins Leben zurückzuholen, werden Düfte angewandt, heißt es. (PM/KKH Kaufmännische Krankenkasse)


Weitere Nachrichten aus Cottbus
Meistgelesen