

Im Rahmen eines Unterrichtsprojekts der 6. Klasse am Pückler-Gymnasium Cottbus besuchte der, in inzwischen in Berlin lebende, Sänger Alexander Knappe mal wieder seine Heimat. Deutsch- und PB-Lehrer Jonas Belke fragte den deutschlandweit bekannten Künstler einfach an, der ohne zu Zögern »Ja!« sagte. »Es geht um die Produktion von kreativen Texten und wir haben uns in dem Projekt die Fragen gestellt: Wie entsteht eigentlich ein Lied, wie kommt die Melodie zu einem Lied oder wie komme ich zu meiner Idee für einen kreativen Text«, erklärt Belke. Und wenn Knappe schon mal da ist, wurde die Chance gleich genutzt, um ein kleines Konzert auf dem Schulhof zu veranstalten. Vier Boxen, ein Gitarrist, ein Mikrofon – mehr braucht der Lausitzer Entertainer nicht, um Schüler - von denen einige Fansachen vom FC Energie Cottbus tragen - und Lehrer zum Mitsingen, Mitklatschen und Mitwippen zu bringen. Das Pückler-Gymnasium ist bekannt für seine künstlerisch-musische Ausrichtung. Aufgrund Corona wurde diese in den vergangenen Jahren jedoch sehr eingeschränkt, da Proben zum Teil nicht stattfinden konnten und Konzerte mit Besuchern nicht möglich waren. »Ich hoffe ganz doll, dass in Zukunft wieder einige Veranstaltungen dieser Art in unserer Schule stattfinden können«, so Schulleiter Detlef Petatz, der schon kurz nach Knappes Auftritt überlegte, so eine Art der Pausengestaltung öfters zu organisieren.
Nach seinem Kurzauftritt war für Knappe aber noch längst nicht Feierabend. Die Schülerinnen und Schüler der Leistungs- und Begabtenklasse, die schon seit der 5. Klasse am Gymnasium lernen, hatten für die anschließende Deutschstunde viele Fragen an den Sänger vorbereitet. Knappe antwortete auf alle Fragen, die sich rund um die Themen Liederschreiben, das Leben als bekannter Popstar und seinen Weg bis dorthin sowie seine Pläne nach einem möglichen Karriereende drehten, offen und ehrlich. Er erzählte von seinem schwierigsten Jahr, als er mit 18 Jahren einen Kreuzbandriss erlitt, dadurch sein Traum, Fußballprofi zu werden, platzte und dazu sein Abitur nicht bestand. Doch im selben Jahr kam Knappe nach einem spontanen Kurzauftritt in einem Casting-Wagen auf dem Cottbuser Altmarkt in Kontakt zu einem Musikproduzenten. Wiederrum erst zehn Jahre später erhielt er seinen ersten Plattenvertrag. Dass der Weg nicht immer geradlinig sei und es im Leben viele Hürden zu meistern gäbe, aber dass man immer die Augen nach neuen Chancen offen halten solle, gab der Sänger den gespannt zuhörenden Kids mit auf den Weg. »Wenn Musik etwas bedeutet, ist sie goldwert. Zu jedem meiner Songs kann ich eine Geschichte erzählen, die in meinem Leben schon passiert ist«, verriet der 37-Jährige sein Rezept für das Schreiben seiner Texte. Nach rund 90-minütiger Fragerunde, die noch viel länger hätte gehen können, stand Knappe noch für Selfies und Autogramme bereit.
»Für die Schule war es ein ganz tolles Erlebnis, das nicht alltäglich ist«, fasste Lehrer Jonas Belke zusammen. Auch Alexander Knappe zeigte sich begeistert von diesem Tag: »Ich fand die ganze Aktion sehr gelungen. Die Kids haben richtig gute Fragen gestellt.« Wer den Lausitzer mit Leib und Seele kennt, der weiß, dass der Sänger solche Aktionen des Öfteren mit einem guten Zweck verbindet. Diesmal wurde während seines Auftritts auf dem Pausenhof Spenden für das Johanniter-Kinderhaus »Pusteblume« gesammelt. Zusammengekommen sind 500 Euro, die Knappe am 21. Oktober dem Kinderhospiz persönlich vorbeibringen möchte. Für ähnliche (Schul-)Projekte dieser Art sei der Sänger auch weiterhin offen.