

Etwas über die Geschichte des Bahnhofs Drebkau konnten Besucher am Sonntag erfahren. Neben dem Tödelmarkt gab es im Empfangsgebäude eine Ausstellung historischer Karten und Bilder vom Bahnhof. Interessierte konnten sich Führungen im alten Empfangsgebäude anschließen. Ein besonderes Highlight war ein Lost-Places-Film, der im Gebäude im Dauerlauf vorgeführt wurde. Das Empfangsgebäude der Bahn, welches um 1912 gebaut wurde, befindet sich im Privatbesitz von Björn Burow. Gekauft hat er es im Jahr 2021. Und er hat viele Pläne, wie es zukünftig genutzt werden könnte. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist noch der Charakter des Bahnhofes und der damaligen Mitropa-Gastronomie erhalten. Im Obergeschoss befanden sich drei Wohnungen, von denen eine als Dienstwohnung genutzt wurde. »Die Wohnungen sollen nun zu Ferienwohnungen umgebaut werden. Im Erdgeschoss soll wieder gastronomisches Leben sowie eine Galerie bzw. ein Atelier einziehen. Co-Working-Angebote sollen im anderen Teil des Erdgeschosses entstehen«, sagt Björn Burow und erklärt: »Die denkmalrechtliche Genehmigung liegt nun vor. So darf ich im Moment Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen sowie den alten Heizungs- und Sanitärbestand rausreißen. Tapeten darf ich ebenfalls entfernen, aber noch keine Wände verändern.« Parallel dazu lief ein Projekt mit BTU-Studenten, die sich einmal Gedanken darüber gemacht haben, wie man denn den Bahnhof weiter in das Stadtleben integrieren und die Außenanlage gestalten könnte. Die Endpräsentation dafür liegt nun vor. Zudem wird die Deutsche Bahn den Bahnsteig sowie das denkmalgeschützte Dach sanieren. Geplant ist ein neuer Treppenaufstieg mit einem Aufzug. Die Kosten dafür werden etwa sieben Millionen Euro betragen. Die Arbeiten sollen im kommenden Jahr beginnen und rund ein Jahr dauern. Paul Köhne Bürgermeister der Stadt Drebkau sagt: »Über diese geplanten Arbeiten sind wir sehr froh, da das schon eine ziemliche Aufwertung ist und wir damit dann hier einen modernen Bahnhof und Bahnsteig haben.«
Anfang der 2000er-Jahre begann die Deutsche Bahn, Empfangsgebäude zu verkaufen. So befinden sich nun viele der Bauwerke in privatem Besitz oder im Besitz der Kommunen, die mit viel Engagement die oft überdimensionierten Bahnhofsgebäude sanieren und mit Leben füllen. Für die neuen Eigentümer ist dies eine Herausforderung und Chance zugleich. Im Laufe der Jahre entwickelten sich neue Nutzungskonzepte in alten Bahnhöfen. Den ehemaligen Empfangsgebäuden wurde neues Leben eingehaucht, der historische Bahnhofscharakter bleibt jedoch erhalten und somit auch ein Stück Kulturgeschichte. Ziel sind Orte der Begegnung, die vor allem den Reisenden und Anwohnern einen Mehrwert bieten.
Zum dritten Mal koordinierte die »Kompetenzstelle Bahnhof« beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg im Zuge des »Tags des offenen Denkmals« den »Tag des offenen Bahnhofs«.