Dany Dawid

LEAG-Beschäftigte wechseln Job

Cottbus. Bezüglich des Strukturwandels konnte die Deutsche Bahn am vergangenen Dienstag die ersten LEAG-Mitarbeiter, die ab sofort für das neue Bahnwerk arbeiten werden, willkommen heißen.
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Die Personalleiterin des Bahnwerks Janet Jurk begrüßt die erst kürzlich ausgelernten Fachkräfte. Sie wurden von der LEAG ausgebildet und nun von der Deutschen Bahn übernommen.

Die Personalleiterin des Bahnwerks Janet Jurk begrüßt die erst kürzlich ausgelernten Fachkräfte. Sie wurden von der LEAG ausgebildet und nun von der Deutschen Bahn übernommen.

Foto: Dany Dawid

Um bei der Ausbildung, der Qualifizierung und der Personalübernahme eng zusammen arbeiten zu können, haben die LEAG und die Deutsche Bahn eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Zusammen wollen beide Unternehmen langfristig Arbeitsplätze in der Lausitz sichern und neue Stellen schaffen. Die nun gerade bei der LEAG frisch ausgebildeten elf Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker werden ab dem Jahr 2024 für die ICE-Instandhaltung im neuen High-Tech-Werk in Cottbus zuständig sein. Für ihren künftigen Einsatz werden sie ein Qualifizierungsprogramm durchlaufen, welches unter anderem mehrere Monate in den Städten Köln, Nürnberg, Berlin, Hamburg und Krefeld stattfindet. Denn dort befinden sich bereits Fertigungswerke für die ICE-4-Züge."Dort werden sie auf die ICE-Fertigung geschult. Der theoretische Teil findet aber in Cottbus statt", berichtet Janet Jurk, Personalleiterin des Bahnwerks Cottbus.
 
"Denn die Theorie alleine macht noch keinen guten Handwerker. Sie sollen das praktische Knowhow, welches für das Arbeiten an den Zügen nötig ist, mit nach Cottbus bringen. Sie können auf ihre gute Ausbildung aufbauen und werden zuerst den Instandhaltungslehrgang A durchlaufen, in dem sie Grundlagen vermittelt bekommen, wie die Instandhaltung bei der Deut-schen Bahn AG funktioniert und welche Qualitätsmaßstäbe eingehalten werden müssen. Danach folgt der Lehrgang B. Dieser geht in Richtung Fahrzeugtechnik und abschließend erfolgen die Spezialisierungslehrgänge", fügt René Voigtmann von der DB Fahrzeuginstandhaltung und HR-Projektexperte Berufsausbildung für das Neue Werk Cottbus hinzu.
 
Lukas Stenzel aus Guben ist ausgebildeter Mechatroniker. Er freut sich auf die neue Arbeit und sagt: "Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man nicht in der Luft hängt". Dominik Noack aus Hoyerswerda, ebenfalls Mechatroniker, ergänzt: "Wir haben es ja auf jeden Fall im Kopf gehabt. Der Kohleausstieg kam ja nicht von jetzt auf gleich und das 2038 Schluss sein wird, das war uns schon bewusst. Nur nicht, dass es dann doch so schnell gehen wird. Aber wir haben ja eine gute Kooperation zwischen der LEAG und der Deutschen Bahn, die es uns ermöglicht, in der Heimat zu bleiben. Denn wir wollen in der Region bleiben. Hier sind wir aufgewachsen und hier wollen wir sesshaft werden. Und hier haben wir nun einen zukunftssicheren Job. Die Freude über die Zusage war deshalb riesig gewesen."
 
Noch etwa 80 weitere LEAG-Mitarbeiter werden in diesem Jahr zur Deutschen Bahn wechseln. "Das von der Deutschen Bahn und LEAG geschmiedete Bündnis zur Sicherung von langfristigen Industriearbeitsplätzen in der Region nimmt mit dem Übergang der ersten ehemaligen LEAG-Mitarbeitenden jetzt konkrete Gestalt an. Wir sehen uns in der Verantwortung, den Ausgebildeten eine langfristige Perspektive in der Lausitz zu geben, ganz gleich ob in der Braunkohleverstromung, den neuen Geschäftsfeldern der LEAG oder eben bei Partnerunternehmen wie der Deutschen Bahn", betont Jörg Waniek, Personalvorstand der LEAG. Martin Seiler, Personalvorstand der Deutschen Bahn, bekräftigt: "Das neue Bahnwerk in Cottbus wird ein Jobmotor sein. Mit der Kooperationsvereinbarung haben die LEAG und die Deutsche Bahn ein Bündnis für die Zukunft geschmiedet." Insgesamt wird das neue Bahnwerk 1 200 neue hochwertige gewerbliche Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen. Bis 2024 werden mehr als 500 neue Mitarbeiter und Praktikanten zur Deutschen Bahn kommen. Weitere 700 neue Stellen sind bis zum Jahr 2026 geplant


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