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Jan Hornhauer

Cottbuser Ostsee & Seenland: Voneinander lernen

Ab 2018 wird mit der Flutung des einstigen Tagebaues Cottbus-Nord begonnen. Aus der jetzigen Wüste wird danach mit über 1.900 Quadratmetern der größte von Menschenhand geschaffene See in Deutschland. Diese Badewanne, der Cottbuser Ostsee, bietet reichlich Potenziale. Was möglich ist, wird derzeit in Cottbus und den Anrainergemeinden heiß diskutiert. Ideen, was machbar wäre, liegen gut 50 Kilometer südlich von Cottbus: Im Herzen des Lausitzer Seenlandes.
Innovative Projekte wie dieser Solarkatamaran, der in Senftenberg zur Jungfernfahrt ablegte, gibt es im Seenland reichlich. Auch der Cottbuser Ostsee kann von den Nachbarn an der Landesgrenze zu Sachsen lernen. Foto: D. Hüttner

Innovative Projekte wie dieser Solarkatamaran, der in Senftenberg zur Jungfernfahrt ablegte, gibt es im Seenland reichlich. Auch der Cottbuser Ostsee kann von den Nachbarn an der Landesgrenze zu Sachsen lernen. Foto: D. Hüttner

Das Lausitzer Seenland ist ein Musterbeispiel dafür, was aus einer einstigen Tagebaulandschaft touristisch werden kann. Beispiele, wie es auch mal am Ostsee sein könnte, finden sich hier reichlich. „Aktuell haben wir 23 Seen mit einer Wasserfläche ab 100 Hektar, die auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Am nachhaltigsten ist sicher die touristische Nutzung“, betont Volker Mielchen, Chef des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Brandenburg. Mit Vertretern der Stadt Cottbus, die den Ostsee in den kommenden Jahren entwickeln möchten, gab es bereits erste Gespräche. „Natürlich stehen wir den Kollegen in Cottbus gern mit unseren Erfahrungen zur Seite“, betont Mielchen. Denn: „Jeder See in der Region bereichert das Seenland. Insofern bin auch ich gespannt, wie sich dort alles entwickeln wird.“ Positives Beispiel für eine mögliche Zukunft des Ostsees könnte laut Mielchen der Senftenberger See sein. Rund 300.000 Übernachtungen wurden rund um den See im letzten Jahr gezählt, mit steigender Tendenz. „Auch vom touristischen Profil wäre vieles am Ostsee machbar. Wir haben hier am Senftenberger See eine gute touristische Infrastruktur, den Senftenberger Stadthafen, der die Stadt mit dem See direkt verknüpft sowie unterschiedliche touristische Angebote: Vom Fahrgastschiffbetrieb bis zum Wassersport.“ Wie die Potenziale am Cottbuser Ostsee künftig genutzt werden können, damit befasst sich aktuell die Stadtverwaltung.  Im Rahmen einer Ende Juni veröffentlichten Potenzialanalyse wurden Leitprojekte formuliert, die künftig Priorität haben sollen. Dazu zählen unter anderem die Erschließung eines Rundweges, die Entwicklung des Cottbuser Stadthafens als Aushängeschild sowie das Wassersportzentrum am Seehafen Teichland (Amt Peitz). Im kommenden Jahr soll dazu ein Zweckverband geschaffen sowie ein Ostseemanager eingestellt werden. Inwiefern sich die ungünstige Haushaltslage der Stadt Cottbus auf die Pläne auswirkt, steht derzeit noch nicht fest. Volker Mielchen betont aus eigener Erfahrung: „Um Unternehmer anzusiedeln, bedarf es zwingend der Investition, vor allem in die Infrastruktur.“ Im Lausitzer Seenland zahlen sich diese Investitionen der letzten Jahre nun sichtbar aus.


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