

„Das Fließ in Schmellwitz ist total verdreckt. Nicht nur Müll liegt rund ums Ufer. Vor allem das Wasser ist sehr braun gefärbt und sogar Ölflecken schwimmen an der Wasseroberfläche.“ Mit diesem Hilferuf wandte sich die Cottbuserin Steffi Mészarós via Facebook an den WochenKurier. Wir haben uns der Sache angenommen und beim Umweltamts-Chef der Stadt Cottbus, Thomas Bergner, nachgefragt: „Was ist denn da faul im Schmellwitzer Fließ?“ Das Problem mit der Braunfärbung im Fließ geht zurück bis in die 70er-Jahre. Damals war der Stadtteil Neu-Schmellwitz im Entstehen. Im Zuge der Neubautätigkeiten wurde auch das umliegende Grabensystem angelegt, zu dem das Schmellwitzer Fließ gehört. „Aufgrund der verdichteten Bauweise sollte das Grabensystem dazu dienen, Niederschläge aufzunehmen“, berichtet Thomas Bergner. Was damals noch niemand einkalkulierte, war der Rückbau eben jener neuen Blöcke. Es entstand viel grüne Wiese, die fortan Regenmengen aufnehmen konnte. Dadurch stieg das Grundwasser an. Hinzu kommt eine weitere geologische Besonderheit, die Bergner so erklärt: „Neu-Schmellwitz liegt auf einer massiven Eisenfracht, die natürlichen Ursprungs ist. Durch den hohen Grundwasserpegel wird Eisen ausgespült, oxidiert und landet so als Braunfärbung an der Oberfläche.“ Zudem ist die geringe Fließgeschwindigkeit durch zugewachsene Durchlässe gering, so dass sich der Effekt verstärkt. Der unschönen Braunfärbung hat man aber den Kampf angesagt. 230.000 Euro aus städtischen Mitteln wurden letzte Woche bewilligt, um Durchlässe zu bereinigen. Jedoch sind größere Investitionen nötig, um das Grabensystem komplett zu sanieren. Hier müsse laut Bergner der Eigentümer der Fließe, der Wasser- und Bodenverband „Oberland Calau“, ran. Im kommenden Jahr soll feststehen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, um das Grabensystem um das Schmellwitzer Fließ komplett zu sanieren. Bis dahin müssen Anwohner wie Steffi Mészarós vorerst weiter mit der braunen Brühe leben.