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7500 Kilometer in einem halben Jahr

Region. Justin und Anni (beide 26), ein junges Ehepaar aus dem Cottbuser Stadtteil Sielow, ist seit dem August des letzten Jahres mit ihren Fahrrädern, dekoriert mit jeweils 30 Kilo Gepäck auf einer außergewöhnlich langen und anspruchsvollen Reise unterwegs

So bepackt sind die beiden im August in Sielow auf ihre Fahrrad-Weltreise gestartet.

So bepackt sind die beiden im August in Sielow auf ihre Fahrrad-Weltreise gestartet.

Bild: Georg Zielonkowski

Ihr Ziel ist es, bis zum Oktober dieses Jahres die Welt mit dem Fahrrad zu erkunden und auf diesem Weg mehrere Länder in Europa, Asien und Amerika anzufahren. Die Eheleute Wenzke haben dabei nicht das Ziel, möglichst viele Stationen anzufahren, die bei Touristen auf der Sehenswürdigkeiten-Liste stehen. »Für uns ist es vielmehr wichtig, in all den Ländern ein wenig in das örtliche Leben einzutauchen, mit Menschen in Kontakt zu kommen und auf diesem Weg neue Erfahrungen zu machen. Natürlich lassen wir besondere Schauplätze nicht bewusst aus, das ist ja klar. Aber wir hatten ja vor dem Start im August eh keinen detaillierten Reiseplan, lediglich eine grobe Route hatten wir festgelegt«, erzählt Justin, der mit seiner Frau dieser Tage in Nepals Hauptstadt Kathmandu angekommen ist.

Zuvor führte die Reise über Budapest, Istanbul, Zypern und auf die arabische Halbinsel von wo es mit dem ersten Flug der Reise nach Mumbai in Indien ging. »Wenn wir gefragt werden, wo es am Schönsten war, müssen wir eine konkrete Antwort schuldig bleiben. Einfach weil es kein Schlüsselerlebnis gab, vielmehr sind es die Begegnungen mit den Menschen vor Ort, die wir stets genießen. Und die Menschen waren wirklich ohne Ausnahme unglaublich gastfreundlich. Wir haben immer wieder Geschenke bekommen, wir wurden oft in private Unterkünfte eingeladen und man ist uns überall mit ganz großem Respekt begegnet. Die Leute waren so neugierig darauf, was wir so zu unseren bisherigen Etappen zu erzählen hatten«, erzählt Anni.

Ihr Ehemann Justin geht mit der Einschätzung seiner Ehefrau absolut mit, doch erinnert er sie an eine besondere Übernachtung. Die so gänzlich anders war, als die üblichen Nächte im mitgeführten Zelt an einsamen Stellen im Wald oder an menschenleeren Stränden oder ab und an in preiswerten Hotels. Es geht um eine Einladung zur Übernachtung in der Nähe von Belgrad, wo in Borca ein Mann die beiden in sein Haus zu Speis, Trank und einem Nachtquartier einlud. »Im Haus wohnte er mit seinem Bruder, seinem Vater und drei Katzen. Bis dahin war alles war sehr authentisch und auch super nett. Aber, dass wir dann zu viert, also Justin und ich, sowie die beiden fremden Männer in einem Bett schliefen, war schon extrem. Aber wir hatten das Vertrauen, dass alles bei Nacht korrekt bleibt. So war es auch und mein Unbehagen war gänzlich grundlos. Das Schnarch-Konzert der drei werde ich aber niemals vergessen«, erinnert sich Anni an eine ganz besondere Nacht.

Demnächst geht es für die zwei nach Südostasien, wo ein Treffen mit Freunden geplant ist, auf das sich Anni und Justin schon sehr freuen. Den Abschluss der außergewöhnlichen Reise wird der Weg quer durch die Vereinigten Staaten bilden, wenn von Küste zu Küste geradelt wird.


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