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Manuela Dietze/spa

So lief das Gespräch zwischen Stadträten und Bürgern

Bautzen. Die Stadträte Mike Hausschild, Heiner Schleppers und Stefan Mücke haben im Deutsch-Sorbischen Volkstheater zum Dialog mit den Einwohnern Bautzens aufgerufen. Die Bürgerinnen und Bürger hatten viele Fragen im Gepäck. Eine Wiederholung des Formats ist denkbar.

Während sich am Montagabend circa 2200 Menschen auf dem Kornmarkt in Bautzen versammelten, um für Freiheit und Selbstbestimmung und gegen die Politik der Regierung zu demonstrieren, war die Anzahl derer, die im Theater das Angebot von Stadträten verschiedener Fraktionen nutzten, gemeinsam ins Gespräch zu kommen, eher übersichtlich. Von einer, über verschiedene Kanäle propagierten, Gegendemo konnte keine Rede sein.

 

Mike Hausschild: "Wir wollen mit denen sprechen, die mit uns sprechen wollen"

 

Die Stadträte machten klar, dass sie nicht mit der Absicht angetreten sind, jemanden von der Demo abzuhalten. Ihr Ziel ist es, ein anderes Angebot zu machen. Mike Hauschild nennt es scherzhaft "eine Alternative zur Alternative". Er sagt weiter: "Wir wollen mit denen sprechen, die mit uns sprechen wollen". Wichtig ist den beteiligten Stadträten den direkten Kontakt mit den Bürgern zu pflegen und zwanglos ins Gespräch zu kommen. Sie machen aber auch klar, wenn jemand etwas will, dann muss er auch etwas tun.

 

Die Themen reichten vom Ukrainekrieg über Parkprobleme in der Innenstadt bis zu den Interessen von Jugendlichen

 

In die Probebühne kamen an diesem Abend ca. 35 Bürger, um mit den anwesenden sieben Stadträten und dem Oberbürgermeister Karsten Vogt über ihre Sorgen, Bedenken und Wünsche zu sprechen. Dabei ging es um die "große" und die "kleine" Politik. Um Wege zur Beendigung des Ukrainekrieges, um die Durchsetzung der Klimaziele auf Bundesebene genauso wie um die Parkprobleme in der Innenstadt, die Beteiligung Jugendlicher an Stadtpolitik oder um den voraussichtlichen Start von "teilAuto" in Bautzen.

 

Es ist wichtig ins Gespräch zu kommen

 

Ob es dieses Format längerfristig geben wird, ist bisher unklar. Es hängt auch davon ab, wie viele Stadträte sich der Diskussion stellen würden. Dass eine Fraktion im Stadtrat die Mitarbeit an dem Projekt von vornherein verweigert, macht die Sache nicht einfacher. Am Ende des Abends gehen die Beteiligten mit einem guten Gefühl und treffen auch noch auf Demonstranten auf dem Kornmarkt. Gefördert wird also doch die Gemeinschaft, nicht die Trennung. Montag kann man seine Meinung sagen und wird gehört.


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