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sr/asl

Mit Schadowitz zur Erfolgsidee

An der Krabat-Stele auf dem Marktplatz in Wittichenau wurden jetzt die Preisträger des OHTL-Ideenwettbewerbes 2021 ausgezeichnet. Die Wahl des Veranstaltungsortes hatte einen Grund.
Am Freitag vergangener Woche fand die Prämierung an der Krabat-Stele statt. Der Ort, an dem die Siegeridee von Hans-Jürgen Schröter und Jörg Tausch mit Leben erfüllt werden soll. Foto: Silke Richter

Am Freitag vergangener Woche fand die Prämierung an der Krabat-Stele statt. Der Ort, an dem die Siegeridee von Hans-Jürgen Schröter und Jörg Tausch mit Leben erfüllt werden soll. Foto: Silke Richter

In absehbarer Zeit könnte sich die Krabat-Stele am Markt als Ausgangspunkt und weitere angrenzende Sehenswürdigkeiten und Gebäude wohl in neue Besuchermagnete verwandeln. Möglich wird dies durch einen Wettbewerb, der vom Verein »Entwicklung der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft« (OHTL-Region) ins Leben gerufen wurde. Grundanliegen war es, Ideengeber zu finden, die mit ihren Visionen die touristische Infrastruktur im kleineren Rahmen positiv weiterentwickeln und stärken zu können. »Wir waren von der großen Resonanz sehr positiv überrascht. Insgesamt wurden 22 Beiträge aus der gesamten Region eingereicht, die größtenteils einen historischen Ansatz hatten. Die kreativen Ideen reichten von der Errichtung einer Fahrrad-Erlebniswelt bis zur Einrichtung von thematischen Radwegen oder der Aufwertung von bestehenden Naturpfaden. Eine Wiederholung ist unbedingt erwünscht« erklärt der OHTL-Vereinsvorsitzende Marko Kowar. Das Vorhaben »Plaudern mit Schadowitz – Schaffung eines Verweilortes« des Heimatforschers Hans-Jürgen Schröter aus Wittichenau erhielt dafür den ersten Preis in Höhe von 6.000 Euro, die komplett in die Umsetzung der Idee fließen. »Ich freue mich sehr darüber. Allerdings steht mir der Preis nicht allein zu. Der Künstler Jörg Tausch und ich haben die Idee, eine neue Verweilstätte zu schaffen gemeinsam geboren«, berichtet Hans-Jürgen Schröter.

Neuer Ort zum Verweilen

An der 1987 geschaffenen Krabat-Stele des Bildhauers Hans Eickworth sollen in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung zwei halbrunde Sitzbänke installiert und zwei Informationstafeln angebracht werden, um den dort oft versammelten Besuchern einen Ort zum Verweilen und zum Entdecken zu ermöglichen. Sie sollen Auskünfte über Johann Schadowitz und dessen Wirken geben. Als Mittelpunkt ist zudem eine sitzende Schadowitz-Plastik geplant, die in Lebensgröße und nach Zeichnungen von Jörg Tausch eine historisch überlieferte Ähnlichkeit mit dem einstigen Obristen aufweisen soll. Die Texte der Informationstafeln werden in deutscher und sorbischer Sprache vermittelt. Der historische Hintergrund: Der kroatische Obrist Johann von Schadowitz erhielt zum Dank für seine Dienste vom sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. das Vorwerk in Groß-Särchen als Altersruhesitz übertragen. Als überaus christlicher Mensch fuhr er von dort zwei Mal täglich in die benachbarte Kirche, in der er auch begraben wurde. Zudem hatte der Obrist engen Kontakt zum Pfarrer und zeigte sich in vielerlei Hinsicht nicht nur der Kirche, sondern auch der Stadt gegenüber großzügig. Wittichenau war ein Lieblingsstädtchen von Johann von Schadowitz. Die Idee, einen charmanten Verweilort an der Krabat-Stele zu schaffen, könne nicht nur dazu beitragen, dass mittels Sitzmöglichkeiten und Informationstafeln die Verweildauer und Aufenthaltsqualität für Einheimische und Gäste verbessert werde, sondern das regional verwurzelte Krabat-Thema würde in Stadtführungen zu Johann von Schadowitz, dem historischen Vorbild der Krabat-Sagenfigur, durch den Heimatforscher Hans-Jürgen Schröter vor Ort authentisch erlebbar gemacht, so der Eindruck der Juroren.

Weitere Platzierungen

Der zweite Platz wurde für das Vorhaben »Auf den Spuren des seligen Alojs Andritzki durch Radibor« an das Katholische Sorbische Kinderhaus in Radibor vergeben. Platz drei ging an Familie Webs in der Gemeinde Ralbitz-Rosenthal für die Idee, im Rittergut Zerna eine Fahrrad-Erlebniswelt zu errichten.


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