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C. M. Schwab

Eine Riesenchance! Aber man muss was dafür tun

Lausitz. Neuland ist etwas Unbekanntes. Wie man es nutzen kann, lässt sich erst herausfinden, wenn man sich auf den Weg macht.

Carsten Baumeister vor der Stele »Entfaltung« an der Kufa in Hoyerswerda: »Der Name der Stele steht für die Perspektive des Strukturwandels in der Lausitz.«

Carsten Baumeister vor der Stele »Entfaltung« an der Kufa in Hoyerswerda: »Der Name der Stele steht für die Perspektive des Strukturwandels in der Lausitz.«

Bild: Tudyka.PR

Nur wenn die Herausforderung angenommen wird, kann Neuland erobert werden und der Neuanfang erfolgreich sein. Mit dieser Sicht lässt sich auch der Strukturwandel betrachten. In der Serie »Lausitzer Neuland« werden Menschen vorgestellt, die bereit sind, »Neuland« zu betreten und den Strukturwandel zwar kritisch, aber vor allem als Chance betrachten, die es zu nutzen gilt.

Carsten Baumeister entwickelt im Industriepark Schwarze Pumpe ein Projekt, das zu den momentan interessantesten Start Ups in Deutschland gehört. Das australische Unternehmen Altech hat 14 Hektar des Industrieparks gekauft und will dort zukünftig hochreines Aluminiumoxid produzieren und dafür 150 Arbeitsplätze schaffen.

In einem ersten Abschnitt wird noch in diesem Jahr die Errichtung einer Pilotanlage in der Werkhalle von Dock3 Lausitz erfolgen. Dann startet die patentierte Entwicklung einer speziellen Beschichtung für Lithium-Ionen-Batterien.

 

Der Reiz: eigene Lösungen entwickeln

Im Moment kümmert sich der Projektleiter jedoch um schlichtweg fast alles – die Startphase eben. Dass sich der 60-Jährige einer solch komplexen Aufgabe stellt, wo andere schon an den Vorruhestand denken, begründet er so: »Eine einmalige Chance. Ich kann teilhaben an einer rasanten technologischen Entwicklung, die zudem meiner Region zugutekommt. Es reizt mich, eigene Lösungen entwickeln zu können in einer Situation, die nicht zu 100 Prozent vorbestimmt ist. So sehe ich auch den Strukturwandel - eine Riesenchance! Aber man muss was dafür tun.«

Dabei kann der gebürtige Mecklenburger schon auf eine beachtliche Vita verweisen. Anfang der 90er Jahre der Liebe wegen nach Hoyerswerda gekommen, hatte Carsten Baumeister verantwortungsvolle Stellen bei namhaften Unternehmen in der Lausitz inne.

Ehrenamtlich engagierte er sich beim Kufa e.V. in Hoyerswerda. »Wir haben einige wilde Sachen gemacht«, lacht er. Aber bis heute könne man keinem anderswo erzählen, wo man herkomme, ohne sofort negative Vorurteile zu hören. »Das müssen wir ändern! Die gesamte Region müsse sich neu aufstellen. Gute Jobs gibt es und wird es geben. Wir brauchen dazu aber nicht nur hochwertige Wohnangebote, sondern sehr gute Lebensbedingungen für ganze Familien und vor allem auch Arbeit für die Partner unserer Fachkräfte.«

 

»Abwerbung von Fachkräften nützt auf Dauer keinem«

Dazu führt Baumeister immer wieder Gespräch mit Lausitzer Bürgermeistern, aber auch mit den Vertretern anderer Unternehmen. »Es ist auf Dauer nicht tragfähig, wenn jeder nur an sich denkt. Gegenseitige Abwerbung von Fachkräften nützt auf Dauer keinem, stattdessen wäre eine länderübergreifende Vision nötig. Der Industriepark Schwarze Pumpe könnte eine führende Rolle im Strukturwandel spielen, ein Motor der Entwicklung sein – Forschung, Entwicklung, Produktion an einem Standort.«

Zwölf bis 14 Mitarbeiter sollen bis Jahresende für die Pilotanlage eingestellt werden. Gesucht werden Prozessingenieure, Chemiker, Instandhalter, Anlagenbediener. Neben den Fachkompetenzen wäre es sicherlich förderlich, wenn diese noch eine Eigenschaft mitbringen: Pioniergeist. So wie der Projektleiter.

 

Mehr Infos zu Jobs bei Altech: hr@altechig.com

www.strukturentwicklung.sachsen.de


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