Seitenlogo
gb

Vorschlag 6 – Wolfgang Engel

Drängeln, Schubsen, Mobben, Beleidigen – es geht auch anders
Wolfang Engel kann zwar aus Bengeln auch keine Engel machen, aber den Umgang untereinander friedlich gestalten. Foto: Eberlein

Wolfang Engel kann zwar aus Bengeln auch keine Engel machen, aber den Umgang untereinander friedlich gestalten. Foto: Eberlein

Als er vor sieben Jahren nach Dresden zog, ist er durch einen Zeitungsartikel auf den Verein „Seniorpartner in School" (SiS)gestoßen. Heute ist Wolfgang Engel Vereinsvorsitzender und das Ehrenamt fast ein Vollzeitjob. Dresden. Nach der Entscheidung, als Schulmediator – oder Streitschlichter – zu arbeiten, kam erst eine gründliche Ausbildung über 80 Stunden, die im Rahmen des Landesprogramms „Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz" die Initiative Gewaltfrei Sachsen finanziert. „Wir müssen vor allem gut zuhören können, objektiv sein – also beide Seiten anhören, alle zu Wort kommen lassen und dann die Kinder animieren, dass sie selbst Lösungen finden und am Ende nach einer Weile nachfragen, wie der Stand ist", fasst der 65-Jährige die Aufgaben zusammen. Er ist einmal in der Woche vier Stunden in der „mir inzwischen schon lieb gewordenen" 120. Grundschule in Prohlis und steht dort für alle Fragen und Probleme der Kinder und Jugendlichen zur Verfügung. Es gilt, sowohl verbalen als auch körperlichen Streit zu schlichten, das beginnt beim Schimpfwörtern rufen, Schubsen, Klauen, Ignorieren, Mobbing, bis hin zu unschönen Tätlichkeiten. „Oberstes Ziel ist, eine gewaltfreie Kommunikation zu vermitteln. Unser Credo ist, nur der kann gut lernen, der den Kopf frei hat von Konflikten." Dem gehen die rund 90 SiS-Mitglieder in ihrer täglichen Arbeit in den Schulen in Dresden, Leipzig, Chemnitz, aber auch in Meißen und Radeburg nach. Damit und mit dem Führen des Vereins kommen Tag für Tag bis zu vier Stunden ehrenamtliche Arbeit zusammen. Doch die macht Wolfgang Engel mit Herz, Ideenreichtum, Engagement, aber auch mit strukturiertem Plan und großem Durchsetzungsvermögen gern. Dank ist für ihn, wenn die Kinder schon beim Betreten des Schulhofes ein „Hallo, guten Tag, Herr Engel" rufen. Eberlein


Meistgelesen