Seitenlogo
jas/asl

Mobilisierung für Brand- und Katastrophenschutz in Welzow

Seit Herbst 2018 wird in Welzow an der Entwicklung des dortigen Verkehrslandeplatzes zu einem Europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrum gearbeitet. Nun gründeten Initiatoren und Befürworter einen Verein, der ein starkes Zeichen für den Standort setzen soll.
Die neun Gründungsmitglieder des neu gegründeten Fördervereins für den Zivil-, Brand- und Katastrophenschutz auf dem Flugplatz in Welzow. Foto: J. Simons

Die neun Gründungsmitglieder des neu gegründeten Fördervereins für den Zivil-, Brand- und Katastrophenschutz auf dem Flugplatz in Welzow. Foto: J. Simons

Seit mehr als zwei Jahren kämpft die Stadt Welzow um die Ansiedlung eines Europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrums auf ihrem Verkehrslandeplatz. Diesen Monat soll dafür eine Machbarkeitsstudie vorliegen, die Realisierungs- und Finanzierungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Vor zwei Wochen gründete sich aber bereits ein Verein mit dem kurzen Namen »InnoBi«, der die Entwicklung des Standortes vorantreiben möchte. Die neun Gründungsmitglieder kommen dabei aus den unterschiedlichsten Bereichen. Dazu zählen u.a. die Björn Steiger Stiftung, Unternehmer, ein Rechtsanwalt, ein Informatiker und ein Designer. Neben dem regionalen Unternehmen THOLEG Civil Protection Systems aus Welzow, das Spezialdrohnen für unterschiedlichste Einsatzgebiete produziert, ist mit ReloConsult aus Dreieich bei Frankfurt/Main auch ein überregionales Unternehmen im Verein Mitglied, das Raupenfahrwerke für extreme Transportsituationen entwickelt. »Wir machen bei diesem Verein gerne mit, weil es ein großes Forschungsprojekt für uns darstellt mit vielen Beteiligten und ganz unterschiedlichen Aspekten«, so der Geschäftsführer Christian D. Klementz. Birgit Zuchold, Bürgermeisterin von Welzow und ebenfalls Gründungsmitglied, meint: »Wir sind eine ganz spannende Mischung von unterschiedlichen Akteuren, die in ihren jeweiligen Bereichen schon sehr eng mit dem Thema Brand- und Katastrophenschutz verbunden sind.« Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, Forschung und Entwicklung, Aus- und Weiterbildung und die Umsetzung neuer Technologien und Anwendungsfelder des Zivil-, Brand- und Katastrophenschutzes zu fördern und damit auch das Rettungs- und Gesundheitswesen zu stärken. Als Vorstandsvorsitzender wurde Carsten Kupsch, seit 2006 schon Vorsitzender der Welzower Stadtverordnetenversammlung, gewählt. »Uns ist wichtig, dass wir mit diesem Verein verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Politik und verschiedenen Forschungsinstitutionen sowie Entscheider an einen Tisch bekommen, damit wir einerseits noch einmal den Wunsch nach einem Katastrophenschutzzentrum beflügeln können. Andererseits wollen wir unabhängig davon Forschungen und Innovationen in diesem Bereich unterstützen«, so Kupsch. Dazu zählt beispielsweise der Einsatz von künstlicher Intelligenz im Rettungswesen oder die Brandbekämpfung mit autonomen Maschinen in munitionsbelasteten Gebieten. »Auf alle Fälle wollen wir nochmal ein deutliches Zeichen setzen, dass wir hier in Welzow nicht nur abwarten, sondern die ganze Thematik auch aktiv begleiten.« Der Verein soll sich zu einem großen Netzwerk entwickeln und eine Plattform für alle sein, die sich mit den genannten Themen beschäftigen. »Wir wollen ganz viele Menschen mit ihren Ideen einladen, bei uns mitzuwirken«, so Zuchold. Interessierte sollen dafür bald einen Mitgliedsantrag stellen können. Was den Aufbau eines Europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrum in Welzow angeht, gab es laut Bürgermeisterin Zuchold schon das ein oder andere verheißungsvolle Gespräch in den letzten Tagen, was sie vorsichtig optimistisch stimmen lässt. »Wir erwarten natürlich alle mit Spannung die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie, die das Innenministerium in Auftrag gegeben hat«, sagt sie. Es gäbe hier ausreichend Gelände, einen funktionstüchtigen Flugplatz und mit der Lausitzer Seenkette ideale Bedingungen für Löschflugzeuge. »Diese Voraussetzungen hat nicht jeder Standort«, ist sich auch Vereinsvorsitzender Kupsch sicher. Der neu gegründete Förderverein könnte dem Wunsch nach einem Europäischen Brand- und Katastrophenschutzzentrum in der Lausitz einen neuen Aufschwung geben.

Die Gründungsmitglieder

Christian D. Klementz (ReloConsult GmbH), Thomas Zügel (Schatzmeister InnoBi), Joachim von Beesten (Geschäftsführer Björn Steiger Stiftung), Thomas Iwainsky (Extractdesign), Birgit Zuchold (stellv. Vorsitzende InnoBi), Frank Steckling (Geschäftsführer Flugplatzbetriebsgesellschaft Welzow mbH), Carsten Kupsch (Vorstandsvorsitzender InnoBi), Olaf Taubenek (Rechtsanwalt u. Beisitzer InnoBi), Prof. Alfred Iwainsky (Beisitzer InnoBi)


Meistgelesen