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Junge Künstler auf der Suche - Traum oder doch Wirklichkeit

Schüler bestreiten Probenmarathon in der Premierenwoche
Lenie Thieme, Aline Gleixner und Johanna Grauer (v.l.n.r.) bereiten sich hinter der Bühne auf ihre Probe zum Musical “Wie Wirk(l)ich?” vor. Foto: Peter Aswendt

Lenie Thieme, Aline Gleixner und Johanna Grauer (v.l.n.r.) bereiten sich hinter der Bühne auf ihre Probe zum Musical “Wie Wirk(l)ich?” vor. Foto: Peter Aswendt

Als das Interview zur Premiere des neuen Stücks des Musicalensembles der neuen Bühne Senftenberg „Wie Wirk(l)ich?“ stattfindet, schwört die Regisseurin und Choreografin Franziska Golk ihre 16 jungen Darsteller ein: „Nichts dem Journalisten vom Stück verraten.“ Man ahnt, dass da was Imposantes, Aufregendes und Geheimnisvolles mit den 14- bis 19-jährigen Darstellerinnen am Entstehen ist. Franziska Golk nennt es multidisziplinäres Theater: „Es ist fast alles an Möglichkeiten zu sehen, was im Theater machbar ist“, gibt sie sich geheimnisvoll. Es bleibt also nichts anderes übrig, als sich bis zur Premiere von „Wie Wirk(l)ich?“ zu gedulden, die am 28. April im großen Saal der neuen Bühne Senftenberg stattfindet.  Wie wirklich ist die Welt Mit viel Tanz Gesang und Multimediaeffekten stellen 16 junge Frauen des Musicalensembles, alle samt Schülerinnen, die Frage: Wie wirke ich in dieser Welt? Was ist real, was Fiktion? Träume ich das Leben oder lebe ich einen Traum? Alles Fragen, die jungen Menschen bewegen. So vielschichtig, zwiespältig oder skurril wie die Antworten stellt sich auch die merkwürdige Welt dar, an denen sich die jungen Frauen treffen. Ein spartanisches Bühnenbild, das einen merkwürdigen, metallischen Ort darstellt, seltsame Spiegelwesen, fremde Sprachen und die Frage nach der Uhrzeit mit 27.54 Uhr beantwortet wird – alles sehr verwirrend. Und doch scheint sich zum Ende alles aufzuklären. Spaß am Theater Klar war von Anfang an für die 16 jungen Künstlerinnen, die unter der Leitung von Theaterpädagogin Franziska Golk und Sven Irrgang (musikalische Leitung) das Stück aufführen, dass sie mit vollem Enthusiasmus an das Stück gehen. Das geht so gar so weit, dass Jessie Thieme (15) trotz scherzhafter Sportverletzung am Knie auf keine Probe verzichtet: „Ich mache die Sprechrolle weiter und meine Schwester übernimmt den Tanz“, lächelt sie etwas gequält. Zum Glück ist ihre Schwester Lenie Thieme (14) von Anfang an mit dabei. Die Achtklässlerin tanzt für ihr Leben gern, stellt aber klar: „Singen ist nicht so mein Ding, man muss nicht alles gut können“, stellt sie ganz pragmatisch klar. Neben dem Schlagzeugspielen ist sie noch von ihrem Redefluss und der Schreibfreude begeistert: „Schauspielerin wird wohl nicht mein Beruf, eher Journalistin, mal sehen“, gibt sich die Gymnasiastin selbstbewusst. Probenmarathon und Schule Johanna Grauer (16) aus Großräschen hat neben den Proben auch noch Prüfungsstress. „Die Prüfungen der 10. Klasse fordern mich schon sehr“, gibt die Schülerin der Friedrich-Hoffmann-Oberschule Großräschen zu. Da ist sie froh, dass in der jetzigen Premierenwoche, wo jeden Tag geprobt wird, keine Prüfungen anstehen. Für Entspannung sorgt sie mit ihrem Hobby, dem Klavier spielen. Sie liebt eigentlich mehr die Schauspielerei: „Ich musste mich sehr beim Tanzen anstrengen. Franziska ist da sehr akkurat und fordert uns sehr“, schnauft sie ein klein wenig. Auch Aline Gleixner (16) aus Kleinkoschen ist eher dem Schauspiel als dem Tanz zugetan. Was aber nicht heißt, dass es nur Sprechrollen für sie im Musicalensemble gibt: „Wir spielen gerade in diesem Stück verschieden Charaktere, das ist eine starke Herausforderung“, gibt sie sich selbstbewusst. Dass ihr das Theaterspielen eine gehörige Portion Selbstbewusstsein vermittelt hat, daran lässt sie keinen Zweifel: „Ich fühle mich total sicher, wenn ich vor der Klasse spreche oder mich konzentrieren muss. Das verdanke ich dem Theaterspielen“, ist sich die Gymnasiastin sicher. Lampenfiber inklusive Zur Premiere am 28. April um 19.30 werden natürlich auch Eltern, Freunde und Bekannte erwartet. „Die Zeit vor dem Auftritt, wenn die Menschen den Theatersaal betreten und wenn das Licht ausgeht und wir in den Positionen stehen – da ist das meiste Lampenfieber da“, sind sich die Drei einig. „Beim Sprechen, Tanzen oder Singen ist dann alles easy“, lacht Aline und Johanna fügt hinzu: „Nur stehen und nichts auf der Bühne machen, das ist gruslig.“ Viel Statisches wird es aber nicht zu sehen geben, wenn mit dem Mond gespielt wird oder der Bauch eines Hais auf Kopfhöhe vorbeischwimmt. Wie das alles geht? Ja, das muss wohl jeder selbst bei einem Besuch des Musicals „Wie wirk(l)ich?“ herausfinden. Neben der Premiere am 28. April ist das Musical am 1. Mai um 15 Uhr und am 2. Mai um 10 Uhr auf der Hauptbühne der neuen Bühne Senftenberg zu sehen. Peter Aswendt


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