Seitenlogo
kay/asl

Winkender Opi soll »Cottbuser des Jahres« werden

Er winkt und winkt, was das Zeug hält. Autos und Passanten sind fast jeden Tag die »Zielgruppe« von Horst Sonntag. Der 82-jährige einstige Bergarbeiter sitzt da nämlich auf seinem Rollator vor dem Carl-Blechen-Haus im Cottbuser Stadtteil Sandow.
Der Cottbuser »Winke-Opi« Horst Sonntag in Aktion vor dem Carl-Blechen-Haus. Foto: Kayser

Der Cottbuser »Winke-Opi« Horst Sonntag in Aktion vor dem Carl-Blechen-Haus. Foto: Kayser

Wie auf Kommando streckt er seine Arme aus und gibt Handzeichen für einen Willkommensgruß. Für die so begrüßten Menschen ist der winkende Opi vor der Seniorenwohnstätte wie ein Hoffnungsträger und Glücksbringer in schweren Stunden. »Er bringt Sonne in unsere Herzen und macht gute Laune«, sagt ein Augenzeuge. Bei seiner täglichen Einkaufsfahrt hat er extra seine Fahrt-route geändert, um an dem Fünfgeschösser in der Franz-Mehring-Straße 17 vorbei zu kommen und den »Winke-Opi« zu treffen. Die meisten winken Horst Sonntag freundlich und dankbar zurück oder hupen. Über sein Schicksal wissen sie oft sehr wenig. Seit seiner Kehlkopferkrankung kann er nämlich kaum noch sprechen. Eine elektronische Sprechhilfe ermöglicht ihm, sich wenigstens mit einigen Worten verständlich zu machen. Wie die anderen gehört der winkende Opi zu den über 100 Heimbewohnern in der 2009 eröffneten Einrichtung für betreutes Wohnen. Die Betreuer-Firma des »Ambulanten Pflegedienstes Medicus Cottbus GmbH« sorgt sich hier in den Bereichen »Betreutes Wohnen«, »Kurzzeitpflege« sowie »Tages- und Ambulante Pflege« um das Wohlergehen der Bewohner. Inzwischen gibt es auch jede Menge Fan-Post und liebevolle Smilies in den sozialen Netzwerken für Horst Sonntag. Unter den begeisterten Zustimmungen ist auch ein nicht ganz unerwarteter Vorschlag. Der stadtbekannte »Winke-Opi« soll »Cottbuser des Jahres 2021« werden. Damit würde er in dem vom WochenKurier und Radio Cottbus vor 17 Jahren ins Leben gerufenen Wettbewerb ein weiteres Erfolgskapitel hinzufügen. »Ich könnte mir Horst Sonntag als ›Cottbuser des Jahres‹ gut vorstellen«, sagte WochenKurier-Verlagsleiter Torsten Berge. »Wenn jemand für gute Laune sorgt und so vielen Leuten den Tag versüßt, ist das schon eine schöne Sache«, so Berge. Auch die zweifache Goldmedaillengewinnerin der Paralympics in Tokio, Jana Majunke, hält er für eine ernsthafte Kandidatin. Allerdings muss der im Vorjahr ausgefallene Wettbewerb zunächst erst noch offiziell ausgerufen werden. Dann steht fest, ob der »Winke-Opi« eine Chance erhält, in die großen Fußstapfen von Urgestein »Ede« Geyer (war der erste »Cottbus des Jahres« im Jahr 2004) zu treten.


Weitere Nachrichten aus Cottbus
Meistgelesen