Seitenlogo
dda/pm/mlh

Weniger Autos, mehr Fahrräder

Bereits seit 2018 wird ein Mobilitätskonzept mit dem Ziel einer nachhaltigen und CO2-armen Mobilität für Einwohner und Gäste für die Cottbuser Altstadt erarbeitet. Anfang des Jahres wurde das neue Mobilitätskonzept vorgestellt.
Die Cottbuser Innenstadt soll durch durch verkehrsberuhigte Bereiche höhere Aufenthaltsqualitäten gewinnen. Foto: Archiv/Helbig

Die Cottbuser Innenstadt soll durch durch verkehrsberuhigte Bereiche höhere Aufenthaltsqualitäten gewinnen. Foto: Archiv/Helbig

Bei der Präsentation der Stadtverwaltung nahm auch der ökologische Verkehrsclub Deutschland (VCD) teil, der die Stadtverwaltung bei dem Vorhaben unterstützt. »Wir befürworten das entworfene Konzept ausdrücklich. Mehrere Studien und Beispiele anderer Städte belegen, dass durch mehr Fuß- und Radverkehr auch der Einzelhandel profitiert«, so Dieter Schuster vom VCD in Cottbus. Im Vergleich mit anderen Städten, sei Cottbus aber noch Schlusslicht. Laut Schuster verfügen bereits viele Groß- und Kleinstädte über verkehrsberuhigte Innenstädte, die belebter sind.

Eine Stadt zum Spazieren und Einkaufen

In der Cottbuser Innenstadt soll neben autoarmen Bereichen auch ein Parkleitsystem entstehen. Zudem wird auf fahrradfreundlichere Wege geachtet und die Attraktivität des Fußverkehrs soll zum Bummeln, Spazieren und Einkaufen gestärkt werden.
»Für einen deutlichen Ausbau des Radverkehrs reicht das Konzept jedoch noch nicht aus«, sagt Schuster und weiter: »Daher kann das vorliegende Mobilitätskonzept nur als Beginn eines Prozesses zur Stärkung des Umweltverbundes gesehen werden.«  Der VCD in Cottbus schlägt daher weitere Schritte vor. »Die Hauptverkehrsachse verfügt für den Fahrradverkehr in der Stadtpromenade immer noch nicht über eine eigene Fahrbahn und muss sich diese mit Fußgänger*innen teilen, was ein hohes Konfliktpotenzial aufweist. Für den Tourismus fehlen Beschilderungen in der Altstadt, die auf die Radwanderwege hinleiten, z.B. den Gurkenradweg. Auch die Attraktivität der Straßenbahn ist nicht ausreichend berücksichtigt. Eine bedingungslose Vorrangschaltung (ähnlich »Grüne Welle« bei Autos) für die Tram existiert nicht, obwohl dies technisch möglich ist«, betont Schuster. So ergab im Jahr 2014 eine Untersuchung des VCD, dass die Wartezeiten an Kreuzungen in Cottbus eine Verzögerung von 10 Minuten von einer Endhaltestelle zur anderen betragen können.
Nach einigen Bedenken gegen das Mobilitätskonzept wird nun eine stufenweise Einführung geprüft.

Konzept wird Schritt für Schritt umgesetzt

»Die stufenweise Umsetzung ist nicht optimal, aber besser als den Status quo weitere Jahrzehnte zu halten«, sagt Dieter Schuster, der sich eine zügigere Umsetzung wünscht.
Der VCD ist optimistisch, dass die Stadtverwaltung und die Politik den nun begonnenen Prozess fortsetzen und weitere Stufen und Maßnahmen zur Stärkung des Umweltverbundes umsetzen. Der Kreisverband Cottbus wird den Prozess weiter begleiten und beratend zur Seite stehen.


Weitere Nachrichten aus Cottbus
Meistgelesen