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»Angelika« lässt Dampf ab

Sie ist auch im Stillstand der Blickfang in Pücklers Branitzer Park. Gemeint ist die rund 100-jährige Dampfmaschine des Fördervereins »Mobile Welten« Hannover auf dem Hof des in der zweiten Hälft des 18. Jahrhunderts im englischen Tudorstil erbauten Marstalls.
Die historische Dampfmaschine vor dem Schloss Branitz ist ab sofort in der Ausstellung im Marstall zu erleben. Foto: SFPM

Die historische Dampfmaschine vor dem Schloss Branitz ist ab sofort in der Ausstellung im Marstall zu erleben. Foto: SFPM

Wo einst in unmittelbarer Schlossnähe edle Pferde und prächtige Kutschen der gräflichen Familie eine pompöse Unterkunft fanden, sorgt jetzt das fünf Tonnen schwere Dampfross »Angelika« bei den Parkbesuchern für ganz besonderes Aufsehen. Auch für Branitz träumte der grüne Gartenfürst, Weltenbummler und Literat Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) schon vor 175 Jahren von Fontänen in seinem Park und wollte zu diesem Zweck eine Dampfmaschine aufstellen. Weil ihm allerdings das nötige »Kleingeld« fehlte, blieb es bei seinen Plänen für ein Dampfpumpenwerk. Wie es allerdings funktionieren kann, zeigt bereits seit Ende April die »gute Angelika« auf dem Marstall-Hof. »Allerdings ist die Lokomobile letztmalig nur am 19. und 20. Juni noch einmal richtig unter Dampf zu erleben«, sagte Stiftungssprecherin Catrin Winn-Janetz. Bis es soweit ist, dient das alte Dampfross allerdings als »Türöffner« für die neue Sonderausstellung »Pückler Industriös«. Bis zum 31. Oktober ist die Präsentation im Marstall sowie an fünf Stationen unter freiem Himmel rings um das Schloss zu sehen. Im Themenjahr »Zukunft der Vergangenheit – Industriekultur in Bewegung« von Kulturland Brandenburg berichtet »Pückler Industriös« von der industriellen Revolution und damit von einer Entwicklung im 19. Jahrhundert, die auch Fürst Pückler aufmerksam verfolgte und als Innovator für sich zu nutzen verstand. »Fasziniert vom technischen Forstschritt und den neuen Fertigungsprozessen brachte er neue Produktionsmethoden und künstlerische Trends aus London und Paris in die Lausitz«, sagte Kuratorin Dr. Simone Neuhäuser von der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz. Die Sonderausstellung bietet viele Möglichkeiten, den »industriösen« Fürsten Pückler näher kennenzulernen. Am 3. und 10. Juni, 8. und 22. Juli, 19. und 26. August, 16. und 30. September sowie am 14. und 28. Oktober gibt es jeweils 17 Uhr Sonderführungen zum Preis von sechs Euro pro Person mit den Kuratoren der Ausstellung. Begleitend zur Ausstellung wird außerdem eine Broschüre »Salons unter freiem Himmel. Der Pleasureground in Branitz und seine Ausstattung« angeboten.


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