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15.000 Euro für die Wünscheerfüller

In den vergangenen Wochen konnten in vielen Kaufland-Filialen wieder Pfandbons gespendet werden. Die gesammelte Summe hat alle Beteiligten umgehauen.
Mit reichlich gespendetem Flaschenpfand haben die Lausitzer wieder Gutes getan. Foto: Keil

Mit reichlich gespendetem Flaschenpfand haben die Lausitzer wieder Gutes getan. Foto: Keil

Kurz vor Weihnachten war es einmal mehr soweit. Der Verein Herzenswünsche Oberlausitz erfüllte einem kranken Kind einen Wunsch. Die 4-jährige Emmy bekam ein Puppenhaus geschenkt. Von Emmy erfahren hatten die Wünscheerfüller von ihrem Partnerverein aus Berlin. Bei dem Mädchen war bereits in der 30. Schwangerschaftswoche Mukoviszidose diagnostiziert worden. Sie musste direkt nach der Geburt operiert werden, bekam 70 Zentimeter Dünndarm entnommen und einen künstlichen Darmausgang gelegt. Seitdem sind Medikamente ein täglicher Begleiter. Um solche Wünsche erfüllen zu können, ist der Verein auf Unterstützung angewiesen. Und die kam Ende 2020 auch wieder von Kaufland. Bei der gemeinsamen Aktion konnte man seit November in 15 Filialen des Lebensmitteleinzelhändlers seinen Pfandbon spenden. Und das taten die Menschen von Cottbus bis Zittau. Sagenhafte 14.898 Euro kamen zusammen, die jetzt in die Wünscheerfüllung investiert werden können. Als Raimund Seibt, Hausleiter im Kaufland Weißwasser, die Summer in einer Telefonschalte verkündete, blieb Silko Hoffmann erstmal fast die Luft weg. Der Vorstandsvorsitzende des Herzenswünsche-Vereins konnte kaum fassen, wie viel Herz die Lausitz wieder gezeigt hatte: „Damit habe ich nicht gerechnet. Das zeigt uns, dass das Schicksaal der Kinder unter die Haut geht und es ist ein Vertrauensbeweis in unsere Arbeit.“

Ergebnis verdreifacht

Die Aktion gab es nicht zum ersten Mal. Bei Ausgabe eins war 2018 zunächst nur das Kaufland in Weißwasser dabei. Es kamen knapp 950 Euro zusammen. Im zweiten Anlauf unterstützten auch die Filialen in Senftenberg und Hoyerswerda den Verein und die Summe steigerte sich auf über 4.000 Euro. „Diesmal hatten wir das Ziel, die gesamte Oberlausitz zu aktivieren“, erzählt Raimund Seibt. Dass das Vorjahresergebnis mehr als verdreifacht werden konnte, findet er fantastisch. „Die Aktion hat richtig Spaß gemacht.“ Mehrfach fanden sich in den Spendenboxen Pfandbons über 20 Euro und mehr. Da muss dann schon der ganze Kofferraum voll Leergut gewesen sein. Und auch Bargeld lag wieder in den Boxen. Vergangenes Jahr hat der Verein elf Herzenswünsche erfüllt. Für 2021 gibt es auch viele Anfragen. Die entsprechenden Aktionen sind allerdings erst fürs zweite Halbjahr geplant. Die Wünscheerfüller hoffen, dass sich bis dahin die Corona-Lage etwas beruhigt hat. „Wir wollen die Kinder nicht gefährden. Schließlich sind sie alle vorerkrankt“, sagt Silko Hoffmann. Auf der Website des Vereins (www.herzenswuensche-ol.de) kann man sich ein Bild davon machen, was mit dem Geld passiert. Dort werden all die kleinen und großen erfüllten Herzenswünsche veröffentlich. So beispielweise auch die Geschichte von Emma und ihrer Schwester. Emma leidet an einem MCAD-Mangel. Bei ihr muss genau darauf geachtet werden, dass sie zu festen Zeiten isst, da eine Unterzuckerung für sie gefährlich wäre. Immer an ihrer Seite ist ihre große Schwester. Und beide können seit einiger Zeit dank des Vereins gemeinsam mit einem neuen Playmobil-Krankenhaus spielen. „Emma packte ihren Herzenswunsch aus und ihr war die Freude von der ersten Sekunde an anzusehen, auch ihre Schwester war gleich mit aufgeregt. Emma spielt seitdem jeden Tag mit ihrem Krankenhaus. Wenn Schlafenszeit ist, ist sie traurig und würde es am liebsten mit ins Bettchen nehmen. Wir möchten uns bei allen bedanken, die Emma ihren Herzenswunsch erfüllt haben und damit auch ihrer Schwester die Möglichkeit gegeben haben, dass beide zusammen spielen können“, so Emmas Mutter. Hinweis: In einer ersten Version des Artikels waren als Spendensumme noch 15389 Euro angebeben. Diese Summe ist falsch. Wir haben den Fehler korrigiert.


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