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Neue Trinkwasserquelle für Görlitz

Nach drei Jahren Bauzeit haben die Stadtwerke Görlitz (SWG) vergangene Woche einen neuen Horizontalfilterbrunnen zur Trinkwassergewinnung in Betrieb genommen.
V.l.n.r.: Andrè Bordihn (IBOS Ingenieurbüro), Matthias Block (Vorstandsvorsitzender SWG), Dr. med. Christoph Ziesch (Leiter Gesundheitsamt Görlitz), Thorsten Ahrens (Stadtrat) und Bernd Bauer (Abteilungsleiter Wasserwerke bei den Stadtwerken) bei der Inbetriebnahme des Brunnens am 14. September. Foto: SWG AG

V.l.n.r.: Andrè Bordihn (IBOS Ingenieurbüro), Matthias Block (Vorstandsvorsitzender SWG), Dr. med. Christoph Ziesch (Leiter Gesundheitsamt Görlitz), Thorsten Ahrens (Stadtrat) und Bernd Bauer (Abteilungsleiter Wasserwerke bei den Stadtwerken) bei der Inbetriebnahme des Brunnens am 14. September. Foto: SWG AG

Eine der wichtigsten Aufgaben der SWG ist die Trinkwasserversorgung der Stadt Görlitz und des Umlandes. Um die Versorgungssicherheit weiterhin zu gewährleisten, investierte das Unternehmen in den vergangenen Jahren in einen neuen Horizontalfilterbrunnen. Zwölf Meter tief und mit vier 60 Meter langen horizontalen Filtersträngen ausgestattet, fördert der Brunnen zukünftig nachhaltig Grundwasser im Neißevorland. 550 Kubikmeter Wasser werden so pro Stunde gewonnen, was mit mehr als einer halben Million Liter Wasser gleichzusetzen ist. Dieses Grundwasser wird im Wasserwerk Görlitz Weinhübel in einem mehrstufigen Verfahren zu Trinkwasser aufbereitet. „Mit dem Neubau werden 30 Alt-Brunnen ersetzt, die jeweils nur 10 bis 15 Kubikmeter Wasser fördern konnten. Gleichzeitig reduzieren wir damit die Wartungs- und Instandhaltungskosten", berichtet Bernd Bauer, Abteilungsleiter Wasserwerke bei der Stadtwerke Görlitz AG.

Alte Wasserfassung wird abgelöst

Das Trinkwasser für die Einwohner aus Görlitz kam bisher aus zwei Wasserfassungen. Zum einen wird Rohwasser in einer Fassungszone, die bereits seit 1878 in Betrieb ist, hinter dem Wasserwerksgelände gewonnen. Zum anderen erhält man es aus der, in den 60er-Jahren erschlossenen, Fassung auf den Neißewiesen. „Bei Hochwasser schalten wir diese Fassung immer aus", erläutert Bernd Bauer, Zwei weitere Gründe bestärkten die SWG AG in ihrem Vorhaben, diese mit dem neuen, 2,5 Millionen Euro teuren Horizontalbrunnen zu ersetzen: „Die dort gewonnenen Wassermengen aus den einzelnen Brunnen reichen nicht mehr aus, außerdem haben die Brunnen zum Teil ihre Lebensdauer erreicht." Die alten Brunnen werden später noch zurückgebaut und die Bohrlöcher verschlossen, sodass eventuelle Verunreinigungen des Grundwasserleiters ausgeschlossen werden.

Die Natur kehrt zurück

Die Görlitzer Stadtwerke versorgen in der Region 60000 Menschen mit Trinkwasser. Der Bereich, in dem sich die neue Wassergewinnungsanlage befindet, steht als Flora-Fauna-Habitat unter besonderem Schutz. Die Stadtwerke mussten deshalb verschiedene Naturschutzauflagen umsetzen. „Der Wachtelkönig ist auf den Neißewiesen zu Hause und sein Brutrevier mussten wir für die Zeit des Baus umsiedeln. Nun ist er wieder wohlauf zurück in seiner alten Umgebung" erklärt Bauer. Für den Hochwasserschutz errichtete die SWG AG zudem einen bepflanzten Damm, wofür 7000 Kubikmeter Erdreich umgeschlagen wurden. Die darauf befindliche Fahrstraße wurde mit einem Schotter-Mutterboden-Gemisch sowie Rasensamen durchsetzt und ergibt somit eine grüne Fahrstraße ohne Asphalt oder sonstige künstliche Befestigungen.


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