Seitenlogo
tok/pm

Dämpfer für Görlitzer Tourismus

Nach dem Rekordjahr 2017 sind Besucher- und Übernachtungszahlen 2018 zurückgegangen. Aktuell wird an einer Zukunftsstrategie für den Tourismus gearbeitet.

Laut Zahlen des Statistischen Landesamtes konnte der Görlitzer Tourismus erstmals nicht vom landesweiten Wachstum profitieren. 2018 kamen 135761 Gäste und buchten insgesamt 277811 Übernachtungen. Gegenüber dem bisher stärksten Jahr 2017 entspricht das einem Rückgang von 1,4 Prozent der gewerblichen Ankünfte bzw. 6,3 Prozent der Übernachtungen. Die Aufenthaltsdauer lag bei 2,0 Tagen. Besonders in den Saisonmonaten ab Juni bis Oktober gab es deutliche Rückgänge in den Übernachtungen. Die letzten Monate erreichten wieder das Vorjahresniveau, insgesamt bleiben die Zahlen im Vergleich zu 2017 jedoch negativ. Die Ankünfte sind im Verlauf etwas stabiler. Wachstum zeigen die Auslandsmärkte. Da diese jedoch mit insgesamt nur 6,7 Prozent zu den Übernachtungszahlen beitragen, hat dies nur geringen Einfluss auf die Gesamtstatistik. Erstmals ist Polen der stärkste Quellmarkt (2792 Übernachtungen, Wachstum von 8,6 Prozent zu 2017), gefolgt von der Schweiz (2132 Übernachtungen, Wachstum von 6,9 Prozent zu 2017) und Tschechien (1638 Übernachtungen, Wachstum von 63,1 Prozent zu 2017). Die Ausnahme bildet Österreich mit einem Rückgang (1815 Übernachtungen, -31,6 Prozent zu 2017).

Mit Ergebnis nicht zufrieden

„Nach über zehn Jahren kontinuierlichem Wachstum können wir mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein“, sagt Andrea Behr, Geschäftsführerin der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH zusammen. Eindeutige Gründe ließen sich nicht benennen. Fakt sei aber, dass ein Rückgang bei den Geschäftsreisenden und der heiße Sommer, bei dem sich die Gäste eher Badeziele suchten, zum Ergebnis beigetragen haben. Laut Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien habe es 2018 in der Oberlausitz zudem zweistellige Zuwachsraten im Campingbereich gegeben. Man müsse in diesem deutschlandweit schnell wachsenden Marktsegment zeitnah Kapazitäten in Görlitz aufzubauen.

Ziel ist weiteres Wachstum

„Zusammen mit dem Tourismusverein Görlitz sowie weiteren Leistungsträgern haben wir letztes Jahr begonnen, eine Zukunftsstrategie für den Görlitzer Tourismus zu erarbeiten. Ziel ist die Stabilisierung bzw. ein weiteres Wachstum“, sagt Andrea Behr. Neben den Markenwerten sind dabei auch die Konzentration auf Zielgruppen, Themen und Märkte wichtige Eckpfeiler. „Wir haben starke und attraktive Angebote in Görlitz, die durch die weitere touristische Erschließung des Berzdorfer Sees, die Eröffnung des Kulturforums Görlitzer Synagoge sowie die weitere Verfolgung einer Bewerbung zum Unesco-Weltkulturerbe entscheidende Wachstumsimpulse erhalten werden. Das ist wichtig, um auch die Aufenthaltsdauer der Gäste in unserer Stadt zu erhöhen.“ Auch die Zielgruppe der Familien rückt stärker in den Blickpunkt. Die Konzeption basiert auf den Strategien von Sachsen, der Oberlausitz sowie den touristischen Regionen im Landkreis Görlitz und wird im ersten Halbjahr 2019 finalisiert.


Meistgelesen