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Zimmis Einwurf – Schluss ist mit der Schönrederei

Was für ein Bild! Dynamos Busfahrer und Zeugwart machte sich nackig. Er hatte beim Einräumen der Spieltagsutensilien in sein Gefährt so kräftig transpiriert, dass er vor der Abfahrt noch schnell die Wäsche wechselte.

Allerdings geriet er zusammen mit der Mannschaft auf der siebenstündigen Reise vom Regen in die Traufe. Der sintflutartige Regen war allerdings nicht der einzige Stimmungskiller für den ohnehin die Seele belastenden Monat November. Das, was da in Kiel zum Vorschein kam, sorgt erst einmal für Verwirrung. Dynamo wird ja wohl nie untergehen. Das ist richtig, aber die Zeiten ändern sich halt. Und wer nicht strategisch die Herausforderungen der Tage annimmt, erlebt halt sein blaues Wunder. Nein, wir blicken jetzt nicht auf die Politik, wir bleiben bei Dynamo. Die schwarze Null muss stehen. Es war sehr löblich, was die Dresdner in den letzten Jahren geschafft haben. Das Krebsgeschwür Schulden wurde dank aller Mitglieder und besonnener Führung ausgerottet. Bei der Zusammenstellung des Teams gelangen mehrere Glücksgriffe. Die Philosophie war genau richtig. Doch der Fußball ist genau so gnadenlos wie das wahre Leben. Wer Fehler macht, wird zwar nicht gleich, aber später knallhart bestraft. Klartext: Für das bisher erfolgreiche, teilweise begeisternde Spielsystem fehlen inzwischen Trainer Neuhaus die Aktiven. Es fehlt an Qualität. Das merkten die Gegner recht schnell und stellten sich darauf ein. Positiv, dass mit Kiel erst einmal Schluss ist mit der Schönrederei. Jetzt muss nur noch der Gefahr ins nasse Auge geschaut werden. Und die heißt Überlebenskampf. Und nicht Schönspielen. Drum merke und schreib es an die Stadionwand: Wer nicht schwimmen kann, muss halt an Land bleiben. Wer nicht fliegen kann, darf nicht wirklich Luftschlösser bauen. Ihr Gert Zimmermann


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