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Vom Straßenmusiker zum ersten Soloalbum

Für seine Leidenschaft kündigte Johnethen Fuchs sogar seinen Job in der Gastronomie.
Johnethen Fuchs spielt am 16. Januar in Rosis Amüsierlokal mit „The Smokkings“ sein nächstes Konzert. Foto: Pohl

Johnethen Fuchs spielt am 16. Januar in Rosis Amüsierlokal mit „The Smokkings“ sein nächstes Konzert. Foto: Pohl

Ein richtiger Musiker zu sein, heißt nicht, nur am Mikrofon zu singen oder seinem Talent an einem Instrument zu frönen, sondern sich um viele Dinge mehr zu kümmern. Johnethen Fuchs ist der Musik seit Kindheitstagen eng verbunden. In der Musikschule und im Chor ging er seine ersten Schritte in diesem Metier. Vor fünf Jahren entschied er sich ganz spontan, seinen Lebensunterhalt damit zu bestreiten. Der 27-Jährige war in der Gastronomie tätig, seiner musikalischen Leidenschaft ging er zwar mit viel Engagement, aber doch nur als Hobby nach. Hin und wieder klingelte eine Münze in der Mütze, wenn er als Straßenmusiker unterwegs war. 2007 gründete er die Band „The Smokkings“ mit. Sie spielen Rockmusik, „die etwas härter ist und zu der man gut tanzen kann“, sagt Johnethen. Doch die Besetzung änderte sich häufig. „Jedes Bandmitglied bringt eigene Vorstellungen und sein Spielgefühl mit ein. Durch die vielen Wechsel litt die musikalische Entwicklung, aber jetzt ist Kontinuität eingekehrt“, blickt er zurück. Trotzdem startet Johnethen ein Soloprojekt. „So kann ich selbst entscheiden und bin frei, was die musikalische Umsetzung angeht“, erklärt er den Schritt. Jetzt schreibt er eigene Texte und Melodien nur für sich, lässt sich durch seinen Alltag dazu inspirieren. „Thematisch drehen sich meine Songs um persönliche Emotionen, zwischenmenschliche Dinge.“ Die Musik wird zur Selbsttherapie, mit der Johnethen seine Gedanken ablegen kann, wenn sie ihm im Kopf herumschwirren. Frei in seinem Tun produziert er innerhalb eines halben Jahres das erste Soloalbum mit dem Namen „Algeroy“. Die Akkustikgitarre ist das bestimmende Element, seine Texte singt er in englischer Sprache. Alles ist selbstgemacht, nur für das Schlagzeug holt er sich Unterstützung. Neben der Gitarre kann Johnethen auch Klavier, Akkordeon und Mundharmonika spielen. Alle Aufgaben, die für ihn als Musiker anfallen, organisiert er auch selbst, kümmert sich um die Anmeldung bei der GEMA und Buchungsanfragen. Außerdem gibt er jeden Tag mehrere Stunden Gitarrenunterricht. Das ist sein zweites Standbein. Denn als vor knapp fünf Jahren einige Anfragen für Konzerte mit den „Smokkings“ eintrudeln, kollidiert das Angebot mit seinem Job in der Gastronomie. Kurzerhand kündigt er und geht das Risiko ein, zukünftig sein Leben mit der Musik zu bestreiten. „Ich konnte einfach nicht auf das verzichten, was ich eigentlich machen wollte“, sagt er und hat seine Entscheidung bis heute nicht bereut.


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