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Carola Pönisch

Uniklinik Dresden meldet mehr Doppel- und Dreifachglück

133 Mal Zwillinge und vier Mal Drillinge 2018 / Perinatalzentrum in der Uniklinik Dresden bietet mit Intensivschwangerenberatung ab der zwölften Schwangerschaftswoche umfassendes Betreuungsangebot
Foto: Daehn

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Liliana setzte am 31. Dezember um 23.50 Uhr den Schlussstrich unter die 2018-er Bilanz der Geburtshilfe des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden: Das 52 Zentimeter große und 3.410 Gramm schwere Mädchen war das 2.657te und auch das letzte der im vergangenen Jahr in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe geborenen Babys. Auch das erste Neugeborene 2019 ist ein Mädchen: Jenny wurde am 1. Januar um 4.32 Uhr geboren. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der im Dresdner Uniklinikum geborenen Babys von 2.613 auf 2.657 (+ 1,7 Prozent) leicht an. Deutlich mehr Mehrlingsgeburten Großen Anteil an diesem Aufwärtstrend hatten die Mehrlingsgeburten: Das aus Hebammen, Frauenärzten, Kinderärzten und Kinderkrankenschwestern bestehende Team begleitete im vergangenen Jahr 133 Zwillingsgeburten (2017: 118) sowie vier Drillingsgeburten (2017 einmal Drillinge) entbunden. Einen weiteren Rekord liefert die Jahresstatistik der Uni-Frauenklinik für den Juli 2018, in dem 279 Babys im Universitäts Kinder-Frauenzentrum das Licht der Welt erblickten – so viel wie noch nie innerhalb eines Monats. Fetale Laserchirurgie sicherte das Überleben von Oskar und Felix
Wichtiger Bestandteil des Klinik-Konzepts zur pränatalen Medizin ist die Erst-Trimester-Spezialsprechstunde: „Mit unseren Untersuchungsergebnissen können wir den Eltern in den allermeisten Fällen eine gute Nachricht überbringen. Wenn es doch Auffälligkeiten gibt, können wir mit einer frühen Diagnose häufig Risiken senken und notwendige Therapien einleiten“, erklärt Privatdozent (PD) Dr. Cahit Birdir das Anliegen der Sprechstunde. In einigen Fällen wendet der 39-jährige Gynäkologe seine am Londoner King’s College Hospital erworbenen Erfahrungen in der fetalen Laserchirurgie an. Im März 2018 hatte der Spezialist bei einer mit eineiigen Zwillingen schwangeren Frau eine sogenannte monochoriale Geminigravidität mit fetofetalem Transfusionssyndrom diagnostiziert. Hierbei ist der Kreislauf der Zwillinge über einen gemeinsamen Mutterkuchen verbunden mit einem massiven Ungleichgewicht der Versorgung der Ungeborenen, was die beiden Kinder in Lebensgefahr brachte. PD Dr. Birdir nahm deshalb noch im selben Monat einen hochspeziellen Eingriff vor, bei dem er mit einem Laser die beiden Kreisläufe trennte und damit eine gleichmäßige Blutversorgung beider Kinder bis zur Geburt sicherstellte. In der 32. Schwangerschaftswoche kamen die beiden Jungen schließlich gesund zur Welt. „Wir sind froh und dankbar, dass uns das Team um Dr. Birdir helfen konnte und dass der Eingriff in Dresden möglich war“, sagt Kathleen Roll, die Mutter der Zwillinge. Oskar und Felix haben sich inzwischen prächtig entwickelt „Wir möchten auch anderen betroffenen Familien Mut machen, sich für diesen Eingriff zu entscheiden“, so die Mutter weiter.


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