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Carola Pönisch

Spur der Steine: Zwei Kunstwerke kehren zurück

Das „»Kleine Zeichen« (1988) von Charlotte Sommer-Landgraf und die »Bauarbeiter« von Miroslav Klimes sind zwei Kunstwerke, an die sich der eine oder andere Gorbitzer sicher noch gut erinnern kann, gehörten sie doch einst zur architekturbezogene Kunst in Dresdens größtem Neubauviertel. Lange Zeit lagern die beiden Kunstschätze allerdings bereits im Lapidarium der Stadt in nahe des Nürnberger Ei. Nach der Wende stimmte der damalige Ortsbeirat dafür, die steinernen DDR-Arbeiten aus dem Stadtteilbild zu entfernen und zu zerstören. Dass sie nun vielleicht bald wieder nach Gorbitz zurückkehren können ist Matthias Körner zu verdanken. Der Stadtteil-Kümmerer, wie er sich selbst nennt, und SPD-Stadtbezirksrat hat jahrelang darum gekämpft, dass die Bilderstürmerei von einst wieder rückgängig gemacht wird. »Die Geschichte der Skulptur `Bauarbeiter` mutet fast wie ein Krimi an", weiß Körner. Denn das Kunstwerk landete Anfang der 1990-er Jahre auf einem städtischen Bauhof an der Rudolf-Renner-Straße. Sogar eine Rechnung über 2.200 D-Mark hatte die Stadt für die Zerstörung des Werkes bezahlt. Doch es blieb auf dem Bauhof stehen, wurde erst wieder bewegt, als die Stadt das Grundstück verkaufte. Da zogen die "Bauarbeiter" auf den nächsten städtischen Bauhof an der Gompitzer Straße, wo es Matthias Körner schließlich entdeckte. "Seit 2013 steht es sicher im Lapidarium".  Auf Körners Initiative hin votierte am 1. November der Stadtbezirksrat für die Wiederaufstellung des »Kleinen Zeichen« und der »Bauarbeiter«. Am 6. November sprach sich auch eine Mehrheit im Kulturausschuss des Stadtrates dafür aus. Nun sollen die beiden steinernen DDR-Zeitzeugen bis Ende 2019 an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren oder, wenn das baulich nicht mehr geht, zumindest in unmittelbare Nähe. Während das "Kleine Zeichen" all die Jahre unversehrt überstanden hat, ist das Kunstwerk der Bauarbeiter beschädigt. "Mein Vorschlag ist, dass es repariert und saniert wird. Sollte das zu teuer werden, wäre auch eine Sanierung des jetzigen Zustandes denkbar", so der Stadtteilkümmerer. Hauptsache sei, sie kehrten endlich wieder nach Hause zurück.


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