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Carola Pönisch

„Night of light“: Rotlicht signalisiert SOS-Ruf

Heute (22. Juni) punkt 22 Uhr werden das Terrassenufer, der Fernsehturm und weitere Dresdner Wahrzeichen in rotes Licht gehüllt. Als Teil der bundesweiten Aktion "Night of light" macht die Veranstaltungsbranche auf ihre Not aufmerksam.
Strahlt heute (22. Juni) von 22 bis ein Uhr nachts in rotem Licht. Foto: Wolf

Strahlt heute (22. Juni) von 22 bis ein Uhr nachts in rotem Licht. Foto: Wolf

Im Zuge einer bundesweiten, in Essen initiierten Aktion, soll damit auf die prekäre Lage hingewiesen werden, in der sich die Veranstaltungswirtschaft infolge der Corona-Krise befindet. Die Farbe Rot steht symbolisch für die Alarmstufe Rot für die Veranstaltungswirtschaft, da ein Milliardenmarkt und hunderttausende Arbeitsplätze gefährdet sind. Es geht um einen flammenden Appell an die Öffentlichkeit. Die Initiative hat inzwischen mehr als 5.000 Unterstützer, fast 5.000 Gebäude sollen illuminiert werden. In Dresden werden 22 Uhr u.a. die gesamte Brühlsche Terrasse, der Fernsehturm, der Ostra Dome, das Cars and Stars-Autokino, das Bellevue Hotel, Schloss Albrechtsberg, der Kulturpalast und das Lebendige Haus am Postplatz in rotem Licht erstrahlen. Mehrere Dresdner Veranstalter machen damit auf ihre dramatische Lage aufmerksam. Warum die Eventwirtschaft so wichtig ist Die Eventwirtschaft war der erste Wirtschaftszweig, der von der COVID-19-Krise getroffen wurde und er wird auch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am längsten und tiefgreifendsten von den Auswirkungen betroffen sein. Faktisch alle Unternehmen aus den Bereichen Messebau, Veranstaltungstechnik, Eventagentur, Catering, Bühnenbau, Eventlocation, Messegesellschaft Kongresscenter, Tagungshotel, Konzertveranstalter, Künstler und Einzelunternehmer haben durch die erfolgten Veranstaltungsverbote seit dem 10. März innerhalb weniger Werktage ihre gesamten Auftragsbestände verloren. Ein Ende ist nicht in Sicht, denn Großveranstaltungen sind weiterhin bis Ende Oktober verboten und in Theatern, Kinos und Konzerthäusern darf nur ein Drittel bis ein Viertel aller Plätze bespielt werden. Die Veranstaltungswirtschaft insgesamt ist einer der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft und zählt laut einer aktuellen Studie rund eine Million direkte Beschäftigte. Es wird ein jährlicher Umsatz von rund 130 Milliarden Euro erwirtschaftet.  Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als 300.000 Unternehmen in über 150 Disziplinen mehr als drei Millionen Menschen und erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Milliarden Euro! 


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