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Carola Pönisch

Asyleinrichtung: Ungenutztes Containerdorf wird abgebaut

Die Einrichtung an der Blasewitzer/Fetscherstraße wurde 2016 aufgebaut, aber nie bezogen. Während Küchen- und Sanitärtrakte längst abgebaut wurden, stehen die Wohncontainer noch. Deren Rückbau hat jetzt begonnen.

Das Containerdorf für Flüchtlinge an der Blasewitzer/Fetscherstraße, das als Erstaufnahmeeinrichtung des Freistaates 2016 eilig aufgebaut wurde, war bekanntlich nie genutzt worden. Wie teuer die Containereinheiten nebst separaten Küchen- und Sanitärtrakten in Anschaffung und Aufbau waren, das hat der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) bis heute nicht verraten. Nur soviel: Allein die Betriebskosten (u.a. für Wachschutz) für die leere Unterkunft schlugen bisher mit 376.000 Euro zu Buche. Das war allerdings der Stand Ende März, als es laut Aussage eines SIBB-Mitarbeiters noch hieß, das Containerdorf werde von Juli bis September 2018 zurück gebaut. Das hat sich offenbar bis jetzt verzögert. Denn der Rückbau der Wohncontainer ist erst jetzt in vollem Gange. Rund ein Drittel der unbenutzten Container kann die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Nardt nutzen, deren Kapazität infolge der Ausbildungsoffensive der Staatsregierung ab dem Jahr 2019 deutlich erhöht wird. Die übrigen Container lösen Raumprobleme an der Fachhochschule für Verwaltung in Meißen sowie im Ausbildungszentrum in Bobritzsch. Auf Nachfrage beim zuständigen SIB war zu erfahren, dass "Abbau und die Umsetzung der Container soll im Laufe des Jahres 2019 erfolgen". Stadt schließt Asylunterkunft erst Ende März Fest steht dagegen, dass zum 31. März die von der Stadt Dresden angemietete Asylunterkunft auf der Strehlener Straße 20 (ehemals Hotel »Days Inn«) geschlossen wird. Eigentlich sollte die Nutzung bereits zum 16. Dezember enden, doch weil der Freistaat anstelle der vereinbarten 665 Flüchtlinge in diesem Jahr 834 zuwies, muss die Nutzung um ein Vierteljahr verlängert werden. Aufgrund der aktuellen Lage auf dem Wohnungsmarkt entschied die Stadtverwaltung jedoch, das Heim bis 31. März weiter zu nutzen und nicht auf Gewährleistungswohnungen auszuweichen. Im Jahr 2017 hatte das Sozialamt insgesamt 786 erstzugewiesene Asylbewerber unterzubringen. 2016 waren es 1837 Menschen und 2015 insgesamt 4172.


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