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Was kommt nach den Dieselzügen?

Weil es keine Oberleitung gibt, verkehren auf einigen Strecken in Sachsen noch immer Dieselzüge. Eine Studie hat jetzt alternativen Antriebsformen untersucht und kommt zu einem klaren Ergebnis.
Im vergangenen Sommer war ein Akkuzug von Siemens zu einer Testfahrt im VVO unterwegs. Hier macht er Station in Königsbrück. Foto: Lars Neumann

Im vergangenen Sommer war ein Akkuzug von Siemens zu einer Testfahrt im VVO unterwegs. Hier macht er Station in Königsbrück. Foto: Lars Neumann

Ab 2031 könnten in Ostsachsen und im Landkreis Sächsische Schweiz - Osterzgebirge Akkuzüge fahren. Das geht aus einer Studie hervor, die der Verkerkehrsverbund Oberelbe in Auftrag gegeben hat. Wissenschaftler der TU Dresden sowie der TU Berlin hatten neue Antriebsformen für jene Strecken untersucht, die in absehbarer Zeit nicht elektrifiziert werden können. Konkret ging es um die Verbindungen von Dresden nach Kamenz und Königsbrück, die Verbindung durch das Müglitztal von Heidenau nach Altenberg sowie die Regionalbahnstrecke von Pirna nach Neustadt und Sebnitz. Darüber hinaus wurden die von beiden Verbünden gemeinsam ausgeschriebenen Verbindungen von Dresden nach Zittau bzw. Görlitz, Teil des sogenannten Ostsachsen-Netzes, und die zukünftige Verbindung über Kamenz und Hosena nach Hoyerswerda bzw. Senftenberg untersucht. Batterie wirtschaftlicher als Wasserstoff „Wir haben sowohl die wichtigen Fragen rund um den Betrieb der Fahrzeuge als auch die Fragen zur Lade- beziehungsweise Tankinfrastruktur untersucht“, erklärt Benjamin Ebrecht von der TU Berlin. „Technologisch wäre sowohl der Einsatz von Wasserstoffzügen als auch der von Akku-Zügen möglich.“ Entscheidend für die wissenschaftliche Empfehlung, auf den untersuchten Strecken auf die Batterie-Technologie zu setzen, waren wirtschaftliche sowie ökologische Aspekte: „Die Untersuchungen haben gezeigt, dass perspektivisch der Einsatz von Elektrozügen auf den betrachteten Strecken am effizientesten ist und zudem das größte Potenzial zur CO2-Einsparung bietet“, erläutert Professor Arnd Stephan von der TU Dresden. „Auf dem Weg dorthin ist der Einsatz der Batterietechnologie, insbesondere für den Steuerzahler, am wirtschaftlichsten.“ Hintergrund: Die Bahn soll umweltfreundlicher werden. Im Jahr 2031 werden die bisherigen Dieselstrecken neu vergeben. Der VVO will dann bereits umweltschonendere Antriebsformen einsetzen. Hinzu kommt, dass die bisher eingesetzten Fahrzeuge 2031 auch ihr Lebensende erreicht haben werden. Ladeinfrastruktur nötig Um die Strecken für die Akku-Technologie zu ertüchtigen, sind zahlreiche Investitionen möglich. So müssten Ladestationen und Oberleitungen auf Teilstrecken (zum Laden) errichtet werden. Allein für das Lausitzer Revier geht der VVO hier aktuell von einer Kostenprognose von 40,2 Millionen Euro aus. Hinzu kämen neue 55 Schienenfahrzeuge für die benannten Strecken. Geschätzte Kosten hier: 335,5 Millionen Euro.


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