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Sanierung, Teil-Verkauf, Corona

Die Geschäftsführer des Klinikums Niederlausitz ziehen nach einem Jahr im Dienst Bilanz: Die wirtschaftliche Entwicklung ist positiv und das Interessenbekundungsverfahren konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Häuser bleiben gut aufgestellt für die Gesundheitsversorgung in der Region.
Das Klinikum Niederlausitz hat ein turbulentes Jahr 2020 hinter sich. Foto: Steffen Rasche

Das Klinikum Niederlausitz hat ein turbulentes Jahr 2020 hinter sich. Foto: Steffen Rasche

Nach einem Jahr Sanierungsmodus hat sich im Klinikum Niederlausitz die wirtschaftliche Situation deutlich verbessert, berichtet Kristin Dolk, Sprecherin der Klinikum Niederlausitz GmbH. Aller Voraussicht nach und vorbehaltlich des ausgewiesenen Jahresergebnisses werde die Klinikum Niederlausitz GmbH 2020 nach zwei defizitären Jahren ein ausgeglichenes Jahresergebnis erreichen. »Wir kommen aus einer insolvenznahen Situation und konnten 2020 zeigen, welches Potential im Klinikum Niederlausitz steckt: Es ist medizinisch gut aufgestellt und bietet eine tragfähige Perspektive. Für die Zukunft sind aber hohe Investitionen unerlässlich«, informiert Tobias Vaasen, der gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Wallwiener seit Januar 2020 die Geschäfte der Klinikum Niederlausitz GmbH führt. Beide sind für das Beratungsunternehmen WMC Healthcare tätig, das Ende 2019 vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz (OSL) mit der wirtschaftlichen Sanierung der Klinikum Niederlausitz GmbH beauftragt wurde.

Zusammenarbeit mit SANA

Notwendige Investitionen will in den kommenden Jahren die Sana Kliniken AG stemmen: Der drittgrößte Krankenhausbetreiber Deutschlands werde entsprechend des Kreistagsbeschlusses Ende 2020 51 Prozent der Gesellschafteranteile der Klinikum Niederlausitz GmbH vom Landkreis Oberspreewald-Lausitz erwerben. Die Verträge würden sich in der finalen Abstimmung befinden. Die zeitnahe Übergabe der Geschäfte an die Sana Kliniken AG werde vorbereitet. »Von dieser Übergangsphase unberührt bleibt das aktuelle medizinische Angebot der Krankenhäuser in Senftenberg und Lauchhammer. Die Kliniken erfüllen ihren Versorgungsauftrag auf hohem qualitativem Niveau für die Patienten in der Region. Einzig die Bewältigung der Corona-Pandemie limitiert aktuell unser Behandlungsspektrum bei geplanten und verschiebbaren Eingriffen«, schildert Tobias Vaasen die medizinische Situation. Das Sanierungskonzept von WMC sehe die Konzentration der Klinikum Niederlausitz GmbH auf die Kernkompetenzen in der stationären und ambulanten Krankenversorgung vor. Daraus resultiere auch die Trennung von den am »FamilienCampus LAUSITZ« in Klettwitz ansässigen Tochterunternehmen Klinikum Campus GmbH und Klinikum Campus Service GmbH. Hierzu würden sich Klinikum und der Landkreis Oberspreewald-Lausitz in den finalen Verkaufsverhandlungen mit dem ASB Regionalverband Mittel-Brandenburg e.V. befinden.

Neuausrichtung ist Schwerpunkt 2021

OSL-Landrat Siegurd Heinze zieht auch ein positives Fazit: »Das Klinikum Niederlausitz blickt auf ein Jahr, das in Erinnerung bleiben wird. OSL war zeitweise der am stärksten vom neuartigen Coronavirus betroffene Landkreis Brandenburgs, mit entsprechenden Auswirkungen auf den Betrieb in den Häusern in Senftenberg und Lauchhammer. Den Leistungen der Mitarbeiter gebühren Anerkennung und Respekt. In der Pandemiebewältigung war und ist das Klinikum ein jederzeit verlässlicher Partner.« Trotz aller Herausforderungen im Klinikalltag im Zusammenhang mit der Pandemie sei es der Geschäftsführung und Belegschaft zudem gelungen, die Sanierung des Klinikums fokussiert weiter voranzutreiben. »Letztendlich konnte ein respektables Jahresergebnis erzielt werden. Gleichzeitig konnte mit dem Abschluss des Interessenbekundungsverfahrens Ende 2020 ein starker Partner für die weitere erfolgreiche und zukunftsfähige Ausrichtung des KNL präsentiert werden. Auch in diesem mehrmonatigen umfangreichen Prozess gab es eine gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten seitens des Klinikums. Die zukunftsfähige Neuausrichtung des Krankenhauses dürfte im Jahr 2021 ein wichtiges Thema bleiben«, blickt Siegurd Heinze voraus.


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