UNESCO hilft Schloss Lauenstein
Unsere Region ist reich an Kulturschätzen. Dazu gehört auch eine Vielzahl an Schlössern, welche die herrschaftliche Durchdringung im sächsisch-böhmischen Grenzraum versinnbildlichen. Das Erzgebirge steht mit seinen Pionierleistungen im Bergbau und den damit in Verbindung stehenden Traditionen für den Reichtum Sachsens. Dies überzeugte die UNESCO, die Montanregion Erzgebirge / Krusnohorí, also die sächsische und böhmische Seite, im Jahre 2019 in seine Weltkulturerbeliste aufzunehmen.
Das Schloss Lauenstein ist Teil dieser Welterbestätte, die aus insgesamt 17 Bestandteilen in Sachsen und fünf in Tschechien zusammengesetzt ist. Im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge befinden sich neben dem Verwaltungssitz Lauenstein (Stadtteil von Altenberg) noch die Bestandteile »Hochmittelalterliches Silberbergwerk Dippoldiswalde« und die »Bergbaulandschaft Altenberg / Zinnwald«.
Bund und Freistaat unterstützen Montanregion
Zur Unterstützung der UNESCO-Welterbestätte Montanregion Erzgebirge / Krusnohiorí hat der Bund – vertreten durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) – in 2021 das Programm »Förderung der Industriekulturstätten im Erzgebirge« aufgelegt. Der Freistaat Sachsen stellt Mittel in gleicher Höhe bereit. Der Fördertopf war insgesamt mit fünf Millionen Euro an Bundes- und fünf Millionen Euro an Landesmitteln ausgestattet.
Die Burg Lauenstein wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts auf einem Felsvorsprung oberhalb der Müglitz errichtet. Sie entwickelte sich später zu einem Zentrum des deutsch-böhmischen Adels und der Verwaltung. Seine Bedeutung für den Bergbau und damit auch als Kulturgut für die Montanregion erlangte das Schloss, als es sich von 1517 bis 1821 im Besitz der einflussreichen Adelsfamilie Bünau befand, die maßgeblich an der Entwicklung des Bergbaus im Erzgebirge beteiligt war. Heute beherbergt es unter anderem das Osterzgebirgsmuseum der Stadt Altenberg. Ebenfalls zum Welterbe gehört die Lauensteiner Stadtkirche, welche nach einem Stadtbrand 1594 unter Günther von Bünau wieder aufgebaut wurde.
404.000 Euro für Schloss Lauenstein
Aus dem Fördertopf für die Mon-tanregion Erzgebirge / Krusnohiorí erhält das Schloss Lauenstein für die denkmalgerechte Sanierung 202.000 Euro aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege vom Freistaat Sachsen und hinzu kommen Mittel in gleicher Höhe aus dem Programm »Förderung der Industriekulturstätten im Erzgebirge« des Bundes. Diese Mittel werden für die Restaurierungs- und Instandsetzungsarbeiten im Bünau-Saal und in den zentralen Nebenräumen des Torhauses verwendet, deren Gesamtkosten sich auf rund 450.000 Euro belaufen. Der baufällige Bünau-Saal mit seiner repräsentativen Stuckdecke soll nach seiner Restaurierung unter anderem als Raum für standesamtliche Trauungen dienen.
Am 12. September überreichte der Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, Altenbergs Bürgermeister Markus Wiesenberg beide Fördermittelbescheide auf dem Schloss. »Schloss Lauenstein ist ein bedeutendes Zeugnis unserer sächsischen Geschichte und eng mit dem Zinnbergbau im angrenzenden Zinnwald verbunden. Es spiegelt den Reichtum wider, der durch den Bergbau im Osterzgebirge entstanden ist«, unterstreicht der Staatsminister.