caw/ck

Das Fest wird nächstes Jahr nachgeholt

Dittersbach. Die 25 Jahre seit Eröffnung der Sommergalerie im Hofmannschen Gut in Dittersbach waren kein Pappenstiel. Galeristin Helga Luzens blickt zurück und kündigt schon Ideen für die Zukunft an.

»Als wir Mitte der 1990er Jahre hierher zogen, war die Galerie von Anfang an geplant. Gedauert hat es bis 1998, als ich das erste Mal die Türen für Besucher aufschließen konnte«, sagt Galeristin Helga Luzens (82). Sie und ihr Mann, der Maler und Bildhauer Hermann Naumann, der natürlich das Aushängeschild für die Galerie war und ist, erfüllten sich einen Traum.

Kommt man aus der Galeriescheune und geht nach links, eine kleine Anhöhe im Garten hinauf und vorbei an uralten Apfelbäumen, steht man vor dem weiten Feld. Kein Haus weit und breit – hier ist Dittersbach zu Ende. Seit der Eröffnung dieser besonderen Galerie haben die Naumanns Höhen und Tiefen erlebt. »Bis 2004 haben wir die Galerie zusammen mit dem Quantverein betrieben. Ab 2004 habe ich dann allein alles organisiert. Wenn ich heute zurückblicke, war das schon ein großer Batzen Arbeit«, erinnert sie sich. »Natur und Kunst gehören doch zusammen – und beides kann man hier genießen«, schwärmt sie auch heute noch. Und die über 33.000 Besucher in den 25 Jahren, die die rund 30 Ausstellungen und über 140 Veranstaltungen, Konzerte und Lesungen besuchten, tun das auch.

Die Zusammenarbeit mit den Künstlern – ob das Maler oder Musiker sind – ist wunderbar, einige haben schon mehrmals hier gespielt und für Ausstellungen kommen immer wieder Anfragen. Und dennoch, so lange vorausplanen kann Helga Luzens nicht mehr. Zum einen muss sie ihren Mann, der schwer krank ist, seit fünf Jahren betreuen, und auch ihre Gesundheit macht ihr immer mehr Probleme. Zum 25-jährigen Jubiläum hätte sie gerne ein großes Fest veranstaltet. Das war aber in diesem Jahr einfach zu aufwändig. »Die ganze organisatorische Arbeit liegt ja bei mir, auch wenn ich viel Unterstützung von der Familie und Freunden habe. Da müssen Plakate und Einladungskarten gedruckt werden und Absprachen mit den Künstlern getroffen werden. Das kostet mich alles viel Kraft.«

 

Ausstellung zum Jubiläum mit vielen Höhepunkten

 

Zum Jubiläum stellen »Die Farbfinder« aus. Das sind drei Künstlerinnen – Petra Schade, Mechthild Mansel und Constanze Hohaus. »Ich kenne die drei schon lange, aber noch nie haben sie hier ausgestellt. Sie zeigen Malerei und auch Grafiken. Es sind drei ganz verschiedene Temperamente«, erzählt Helga Luzens. Da sind zum Beispiel wunderschöne Landschaftsbilder von Petra Schade, abstrakte Arbeiten von Mechthild Mansel und die »Gräser« von Constanze Hohaus.

Ein ganz besonderes »Schmäckerchen« ist die Kabinettausstellung von Martina Hassel, die schon mehrmals hier ausstellte. Was sie in Keramik mit Emaille und Metall zaubert, ist vollendetes Handwerk und Kunst. Objekte wie »Trojaner«, »Brexit« oder »Ufo Berlin« spiegeln so viel Ironie und Hintergründigkeit wider, dass man als Betrachter schmunzelt und staunt.

Die Resonanz auf die Ausstellung, die noch bis 23. September zu sehen ist, war bisher gut. »Zur Eröffnung und auch zu den Konzerten war es knackevoll bei uns. Aber in der Woche kommen weniger Gäste«, stellt Helga Luzens fest. Was auch nicht verwunderlich ist, denn die Anreise mit dem Bus ist beschwerlich. Von der Haltestelle aus läuft man gut 25 Minuten. Für ältere Leute, die kein Auto mehr haben, ist das ein Problem.

Jetzt steht am 26. August, 17 Uhr, aber erstmal der Festvortrag mit Lichtbildern zu »25 Jahre Sommergalerie« mit Dr. Jördis Lademann an. Dazu gibt‘s Musik von Conni Wolf. Und am 16. September, 17 Uhr, ist unter anderem Vera Blaas, eine Künstlerin aus Tirol, zu Gast.

»Ich bin froh, dass ich dieses Jahr trotz ‚gesundheitlicher Verschleißerscheinungen‘ alles erfolgreich über die Bühne gebracht habe. Und das Fest soll 2024 nachgeholt werden«, verspricht Helga Luzens. Auch Ausstellungsideen für 2024 gibt es schon. Rita Geisler, eine bekannte Dresdner Malerin und Grafikerin, wird ausstellen.

 

Öffnungszeiten der Galerie: Samstag, 11 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung; Kontakt Tel. 035026 / 91641


Meistgelesen