Seitenlogo
une

120 Jahre Bombastus

Freital. Von der Manufaktur zum modernen Hersteller von Naturheilmitteln. Die Freitaler Bombastus-Werke feiern ihr 120. Jubiläum und schauen optimistisch in die Zukunft.

Als die drei Unternehmer Emil Bergmann, Max Däbritz und Otto Braune kurz nach der Jahrhundertwende die Freitaler Bombastus-Werke gründeten, hatten sie eine naturnahe Lebensweise im Sinn. Den Trend zur Naturmedizin haben offenbar schon die drei Gründerväter 1904 erkannt. Sie wollten einen anderen Weg als die Schulmedizin einschlagen. Mit ihrem Blick auf Naturheilmittel nannten sie das Unternehmen nach dem Arzt Bombast von Hohenheim, bekannt auch als Paracelsus.

Die drei Männer würden sicher staunen, wenn sie die Umsetzung ihrer Idee heute sehen könnten. Denn das Sortiment umfasst mittlerweile mehr als 200 Produkte. Anfangs war Mundwasser der Renner, heute reicht die Produktpalette von Arznei- und Früchtetees über homöopathische und biochemische Präparate und ätherische Öle bis hin zu Fertigarzneimitteln und Kosmetika. Neben Salbeitee werden auch Kamillentee, Lavendelöl und Husten-Bronchialtee gut nachgefragt, so Vertriebsleiterin Grit Schuster. Dass Tee weiterhin so beliebt ist, führt sie auf den wachsenden Trend zu mehr Naturheilmitteln zurück. In den Apotheken zähle Bombastus mit über 70 losen Tees zum Marktführer, so Grit Schuster weiter. Mit ihren rund 155 Mitarbeitern erwirtschafteten die Bombastus-Werke vergangenes Jahr einen Umsatz von über 13 Millionen Euro. »Damit liegt er doppelt so hoch wie noch vor 20 Jahren«, freut sich Geschäftsführer Ulrich Brodkorb.

1904 produzierte Bombastus zunächst in einer Halle an der Burgwartstraße, zwei Jahre später erfolgte der Umzug an den jetzigen Standort Wilsdruffer Straße. Bereits 1914 begann Bombastus mit dem eigenen Salbeianbau – zunächst auf Coschützer Flur. Heute wächst die mehrjährige Pflanze auf den Feldern in Oberhermsdorf auf rund 40 Hektar. Unmittelbar nach der Ernte wird der Salbei in einer Halle direkt auf dem Feld für die Teeproduktion getrocknet. »Wir sind weltweit der einzige Hersteller, der Salbei von der Wurzel bis zur Blüte für Tee, Öl und Cremes verarbeitet«, erklärt Ulrich Brodkorb.

Weitere Investitionen in den Standort Freital

In den vergangenen drei Jahrzehnten investierte Bombastus rund 25 Millionen Euro in seinen Freitaler Standort. 2015 konnte auf dem Betriebsgelände eine sieben Millionen Euro teure Halle errichtet werden – die größte Investition in der Firmengeschichte. Bis zum Ende des Jahrzehnts will Bombastus einen siebenstelligen Betrag in die Hand nehmen. In einem ersten Schritt soll in der 80 Meter langen Halle das Rohstofflager zentralisiert werden, so der Geschäftsführer. Gleichzeitig würden die Flächen für eine spätere Erweiterung der Produktion unter Reinraumbedingungen vorbereitet. »In der neuen Halle möchten wir den Herstellungsprozess stärker automatisieren, denn künftig stehen uns vielleicht nicht mehr so viele Fachkräfte zur Verfügung«, erklärt Brodkorb. »Entgegen dem Trend wollen wir aber künftig in Freital produzieren.«

Höchste Anforderungen werden bei Bombastus an die Qualität der Rohstoffe und die Hygiene gestellt. Darüber wachen externe und hauseigene Labore. In den vergangenen fünf Jahren wurden mehr als 200.000 Euro in deren moderne Technik investiert. Der drittgrößte private Arbeitgeber Freitals kauft viele Teedrogen und Rohstoffe möglichst regional ein. So kommen die Zutaten von Lieferanten aus Thüringen, aber auch aus Osteuropa.

Tag des offenen Salbeifelds

Am 31. Mai, 10 bis 18 Uhr, lädt Bombastus zum Tag der offenen Salbeifelder in Freital ein. Da kann man das Unternehmen kennenlernen, Tees verkosten und an einer Führung durch die Trockenhalle teilnehmen. Kinder können auf einem Minitraktor durch einen Hindernisparcours tuckern. Dazu gibt es Eis von Frabels Eiscafé und einen Imbissstand. Die Zufahrt erfolgt über Zur Quäne 11, der Eintritt ist frei.


Meistgelesen