André Schramm

Walter und die Windmühlen

Walter Matzke ist nicht kleinzukriegen. Der umtriebige Gastronom aus Pirna plant an einem neuen Projekt, der Kulturhalle Pirna-Obervogelgesang – naturgemäß mit Elbblick und allem Pipapo.
Das Lachen hat Walter Matzke nicht verlernt. Er lässt sich nicht unterkriegen und will nun eine Kulturhalle bauen, gleich neben dem beliebten Biergarten.  Foto: Schramm

Das Lachen hat Walter Matzke nicht verlernt. Er lässt sich nicht unterkriegen und will nun eine Kulturhalle bauen, gleich neben dem beliebten Biergarten. Foto: Schramm

Dass Walter Matzke und Behörden irgendwann noch Freunde werden, ist höchst unwahrscheinlich bei der Vergangenheit. Bücher könnte er schreiben, wenn er die Zeit hätte. Hat er aber nicht, schließlich sind die Firebirds in ein paar Tagen da und die Bühne für die Leipziger Rock`n`Roller gerade im Bau. „Genehmigungsfrei bei der Größe“, schiebt er noch hinterher. Wichtiges Detail, wenn es um Matzkes Veranstaltungslokalitäten geht. Kulturhalle? Seit ein paar Monaten gibt´s da noch das andere Projekt – die Kulturhalle Pirna. Der Gastwirt zeigt auf seinen Aufsteller. „Kultur & Tourismus in Pirna-Obervogelgesang - Ihre Unterschrift zählt!“ ist dort zu lesen. Dazu eine Fotomontage aus der Vogelperspektive mit Schiffsanleger, Schaufelraddampfer und eben jenem Flachbau direkt hinter dem Volleyballfeld. „Ein neuer Ort für Veranstaltungen und Vereine soll das werden“, erzählt Walter Matzke. Eine Bauvoranfrage dafür sei Anfang Juni bei der Stadt eingereicht worden. Mehr als 400 Unterschriften stehen schon auf dem Zettel. „Wo bitte schön gibt es hier noch Kulturhäuser in der Region“, fragt er. In seinem Kopf ist das Ding schon längst fertig. Großformatige Motive der Sächsischen Schweiz zieren die Außenwände Richtung Elbe, 40er Sandwichplatten sind verbaut, zwei Glastüren dienen als Eingänge, Kassettenboden liegt im Innern und Platz ist für 600 bis 800 Gäste. „Radweg, Toiletten, Parkplätze, Zuganbindung – alles da“, meint er. Selbst die Sächsische Dampfschifffahrt, so Matzke weiter, sei vom  Schiffsanleger in Obervogelgesang nicht abgeneigt gewesen.  „Bauen lassen ist viel zu teuer“, sagt er und hat dabei längst zwei eingemottete Anleger erspäht. Vereine & Veranstaltungen In der Kulturhalle jedenfalls sollen Probenmöglichkeiten für Tanz- und Musikgruppen, Platz für den Zeichenzirkel, sportliche sowie kulturelle Veranstaltungen entstehen. „Vielleicht gelingt es uns,  Boxveranstaltungen wiederzubeleben“, schwärmt der Gastronom. Die Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Obervogelgesang e.V. ist ihm dabei besonders wichtig.
Hochwasserschutz, Sichtbeziehungen, Naturschutzgebiet, das ganze Theater der letzten Jahre – alles vergessen? „Zehn bis zwölf Stunden und die Halle ist im Hochwasserfall komplett demontiert“, erklärt der Unternehmer trocken. Zudem sei die Fläche im Grundbuch für Veranstaltungen und Ortsfeste ausgewiesen. Bei der Stadtverwaltung Pirna ist die Bauvoranfrage eingegangen und wird derzeit von der zuständigen Genehmigungsbehörde bearbeitet. Heißt also: Die Fachämter, u.a. Naturschutzbehörde, Wasserbehörde, Immissionsschutzbehörde und weitere werden einbezogen, um das Vorhaben gründlich prüfen zu können. „Liegen deren Einschätzungen  vor, trifft die Stadtverwaltung Pirna anschließend die Entscheidung über die Zulässigkeit der Bauvoranfrage", hieß es aus der Pressestelle. Man ahnt wie die Geschichte enden wird und es scheint so, als sei jemand in Obervogelgesang noch längst nicht fertig.      


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