Stefan Staindl

Großeltern-Patenschaft hilft Familien

Senftenberg. Nicht alle Kinder haben das Glück, ihre Großeltern regelmäßig zu sehen. Vielleicht wohnen diese nicht in der Nähe oder sind bereits verstorben. Hier möchte das im Jahr 2024 gestartete Wunschgroßeltern-Patenprojekt des Caritas-Familienzentrums Senftenberg ansetzen.

Eine Wunsch-Oma könnte ihrem Paten-Enkelkind etwa vorlesen oder gemeinsam mit ihm basteln, spielen und die Zeit genießen.

Eine Wunsch-Oma könnte ihrem Paten-Enkelkind etwa vorlesen oder gemeinsam mit ihm basteln, spielen und die Zeit genießen.

Bild: Pixabay

»In dem Projekt möchten wir Familien und Paten zusammenführen. Bei uns im Familienzentrum pflegen wir engen Kontakt zu beiden Gruppen«, sagt Zentrumsleiter Matthias Putze. Wie er berichtet, greift das Projekt eine Anregung der Besucher auf. »Familien haben uns berichtet, dass ihnen Großeltern aus verschiedenen Gründen nicht zur Verfügung stehen, und Senioren haben uns erzählt, dass sie zwar Enkel haben, diese aber sehr weit weg wohnen bzw., dass sie keine Enkel haben, sich aber trotzdem gern mit Kindern umgeben und die Freude an einer Großelternrolle erleben möchten.«
Für Matthias Putze verdeutlicht dieses Projekt den Kerngedanken des Familienzentrums: »Sie sind Orte der Begegnung zwischen den Generationen, sollen zur Mitgestaltung anregen, vernetzen und unterstützen. Gern greifen wir solche Wünsche und Anliegen unserer Besucher auf.«

Wie er informiert, besteht bereits ein kleiner Pool von Interessenten, die als Paten Familien unterstützen würden: »In diesem Jahr konnten wir bereits den ersten beiden Familien einen Paten vermitteln. Eine Seniorin aus Hosena übernimmt seit März die Rolle der Großmutter für die Kinder beider Familien.« Die rüstige und mobile Rentnerin kümmert sich somit in Senftenberg um eine Zwei- und eine Vierjährige sowie in Peickwitz um eine Zweitklässlerin und ein Geschwisterkind, das noch die Kita besucht. »Wir haben beide Seiten in einem ersten Kennlerngespräch zusammengeführt. Es hat sofort gepasst, und die Telefonnummern wurden ausgetauscht«, berichtet Matthias Putze. Wie er informiert, sieht sich das Familienzentrum als neutrale Plattform und Vernetzer: »Wir beraten und informieren beide Seiten zu rechtlichen Aspekten und was es zu bedenken gibt. Was im Anschluss beide Seiten miteinander genau vereinbaren und absprechen, liegt ganz bei ihnen. Unsere Empfehlung ist, dass man die ersten Aktivitäten gemeinsam unternimmt, um sich besser kennenzulernen und Vertrauen aufzubauen.«

Laut Matthias Putze sind es oft kleine Aktionen, mit denen die lebenserfahrenen Paten Familien unterstützen können. »Eine Mutter wünscht sich zum Beispiel, dass eine Paten-Oma nachmittags eine Weile auf ihr Kind aufpasst, mit ihm spielt oder vorliest, um sie zu entlasten, damit sie sich intensiver um das kleine Geschwisterchen kümmern kann. Aber auch das Abholen aus der Kita oder Schule ist eine oft nachgefragte Hilfe.«

Wie Matthias Putze erklärt, können sich beide Seiten bei Fragen immer an ihn wenden. »Wir lassen niemanden allein und versuchen, zu unterstützen. In der Regel sehen wir uns ohnehin im Familienzentrum und stehen in ständigem Kontakt.« Zudem werde jeden ersten Mittwoch im Monat, 15 bis 17.30 Uhr, zu einem lockeren Wunschgroßeltern-Projekt-Treffen ins Familienzentrum eingeladen. »Hier können Interessierte erste Kontakte aufnehmen oder sich über das Projekt informieren.«

Aktuell würden noch eine Familie mit zwei kleinen Mädchen aus Schipkau, eine Familie aus Biehlen, ebenfalls mit zwei kleinen Mädchen und eine alleinerziehende Mutter mit einem Mädchen in Schwarzheide Paten-Großeltern suchen.

• Kontakt:
- Caritas-Familienzentrum Senftenberg, Burglehnstraße 2
- Telefon: (03573) 808 891
- E-Mail: familienzentrum.senftenberg@caritas-hoerlitz.de
www.caritas-goerlitz.de/angebote/familie/begegnung-und-beratung/familien-und-beratungszentrum-senftenberg



 


 


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