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Verena Farrar

Alle an einen Tisch: Wie weiter am Großenhainer Flugplatz?

Großenhain/ Dresden. Brief der Großenhainer Stadträte fordert Klärung. Sachsens Ministerpräsident beim Gespräch zur Zukunft des Industriegebietes "Großenhain Nord".

Am 2. Juni kamen auf Einladung von Ministerpräsident Michael Kretschmer der Landrat des Landkreises Meißen, Ralf Hänsel, der Beauftragte für Großansiedlungen im Freistaat Sachsen, Dirk Diedrichs, sowie Großenhains Oberbürgermeister Dr. Sven Mißbach und sein Beigeordneter Tilo Hönicke in der Sächsischen Staatskanzlei zusammen.

Anlass für das Gespräch war die künftige Entwicklung des Industriegebietes (IG) "Großenhain Nord", über die seit Wochen in den Medien und in der Großenhainer Bürgerschaft diskutiert wird. Im Vordergrund des Austauschs standen aktuelle Entwicklungen sowie weitere wichtige strategische Ziele für das Industriegebiet.

 

 "Alle politisch Verantwortlichen des Landes, des Landkreises und der Stadt sind sich des außerordentlichen Potentials der Fläche für den Wirtschaftsstandort Sachsen sehr bewusst und wissen zugleich um die notwendigen infrastrukturellen Voraussetzungen, die Großansiedlungen erfordern. Wir sind bei der Schaffung der nötigen Infrastruktur auf einem guten Weg: Sachsens Staatsregierung und wir als Kommune sind uns einig, dass Lösungen für Bereiche wie Strom, Wasser, Abwasser und Energieversorgung gefunden werden müssen", erläutert Oberbürgermeister Sven Mißbach den aktuellen Verfahrensstand.

In diesem Zusammenhang dankte das Stadtoberhaupt der Sächsischen Staatsregierung für das bisherige Engagement bei der Entwicklung der Fläche und für die Möglichkeit, im gemeinsamen Gespräch die weiteren Schritte koordinieren zu können. Ministerpräsident Michael Kretschmer betonte in dem Gespräch, dass er die Sorgen der Menschen in der Region kenne und Sachsens Staatsregierung diese sehr ernst nehme. Der Beauftragte der Staatsregierung für Großansiedlungen, Dirk Diedrichs, ergänzte: "Wir als Sächsische Staatsregierung sind zuversichtlich, dass wir zusammen mit der Stadt Großenhain und dem Landkreis Meißen genau die Infrastruktur schaffen, die ein Unternehmen dann an diesem idealen Industriestandort benötigt. Großenhain-Nord ist für die Zukunft als Ansiedlungsfläche sehr gut aufgestellt. Und es hat in Sachsen gute Tradition, dass wir Projekte professionell begleiten. Es geht darum, bei Ansiedlungen die Interessen des Freistaates und der Menschen vor Ort zu berücksichtigen und im Blick zu haben. Wo der Freistaat in den Verfahren helfen kann, werden wir es in enger Abstimmung mit der Stadt tun. Zunächst ist es jedoch an interessierten Unternehmen, über mögliche Investitionen zu entscheiden." Gleichzeitig wies Diedrichs auf die strategische Bedeutung des Industriegebietes "Großenhain Nord" hin.

 

"Für den Wirtschaftsstandort Sachsen ist dies eine Schlüsselfläche. Eine erfolgreiche Ansiedlung kann und wird ihre Strahlkraft über die Stadt Großenhain hinaus entfalten. Die Kommune hat unser Wort, dass wir sie - so wie in den letzten zehn Jahren auch - jederzeit eng über die Entwicklungen informieren." Und Landrat Ralf Hänsel betonte: "Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen und der Stadt Großenhain die Entwicklung des Gebietes für eine Ansiedlung, egal welcher Art, vorbereiten."

 

Bei dem Treffen ging es auch um das kürzlich in der Staatskanzlei eingegangene Schreiben aus dem Großenhainer Stadtrat. Der Freistaat wird darauf eingehen und mit Verständnis und transparenten Informationen die Sorgen der Menschen aufgreifen. Die Staatsregierung wird hierzu Gespräche mit den Stadträtinnen und -räten und der Stadtverwaltung führen und diese informieren, sollte es neue und konkrete Entwicklungen in der Sache geben. Das IG "Großenhain Nord" ist ein Vorhaben mit großen Dimensionen. Seit mehr als zehn Jahren arbeiten der Freistaat Sachsen, der Landkreis Meißen, die Stadt Großenhain und zahlreiche Behörden und Fachleute daran, dass 145 Hektar große bebaubare Areal von seinen militärischen Altlasten zu befreien, die erforderlichen planungsrechtlichen und infrastrukturellen Grundlagen für Ansiedlungen zu schaffen und so das IG "Großenhain Nord" zu einem Filetstück im Flächen-Portfolio des Freistaates zu entwickeln.

 

Den ersten Beschluss fasste der Großenhainer Stadtrat bereits im Jahr 2010, 2012 folgte der Städtebauliche Vertrag mit dem Freistaat Sachsen. Im Dezember 2022 stimmte der Stadtrat dem Bebauungsplan zu. Parallel dazu erfolgen regelmäßig Abstimmungen und Planungen auf den verschiedenen Arbeitsebenen und mit den erforderlichen Medienträgern.

 

www.grossenhain.de


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