Verena Farrar

Weitere 400.000 Euro fließen in Schulsanierung

Bildungsministerin Brunhild Kurth bringt die Fördermittel für die Käthe-Kollwitz-Grundschule persönlich nach Riesa.

 Die sächsische Bildungsministerin Brunhild Kurth überreicht Fördermittel aus dem Programm „Brücken in die Zukunft“ selbst an der Grundschule in Riesa. Sie ist vor Ort überrascht, was alles möglich ist. Für die 1. Grundschule „Käthe Kollwitz“ beginnt das neue Jahr mit einer guten Nachricht: Das Kultusministerium gewährt der Schule und der Kreisstadt ein Förderung für die energetische Sanierung des Hauses von rund 395.000 Euro. Es handelt sich um eine 75-prozentige Förderung vom Bund bei Gesamtbaukosten von 527.000 Euro. Geplant sind unter anderem Dämmungsarbeiten an der oberen Geschossdecke, die Trockenlegung von Wänden, die Erneuerung von undichten Holzfenstern sowie ein Sonnenschutz für ausgewählte Räume. Außerdem werden für eine effiziente Beheizung der Klassenräume moderne Raumsensoren und Ventilregler eingebaut. In der Riesaer Grundschule werden 173 Schüler von neun Lehrern unterrichtet. Darunter sind sieben Integrationsschüler mit den Förderschwerpunkten Lernen, körperliche und motorische sowie soziale und emotionale Entwicklung. Auch 17 Migranten lernen derzeit in der Schule. Petra Wenger von der Bildungsagentur und auch Schulleiterin Margit Wohlfahrt sehen eine große Aufgaben der kommenden Jahre - nach der Schulsanierung - in der Gewinnung neuer Lehrer für die Region. „Ohne die Besetzung der offenen Lehrerstellen können wir weder unsere Qualität noch die angebotenen Konzepte auf Dauer halten“, befürchtet Petra Wenger. Hier könnten Patenschaften oder spezielle Zuzugskonzepte Erfolg bringen. In jedem Fall werde das nicht der letzte Fördermittelbescheid für Bildungseinrichtungen sein, den Riesa erhält, prophezeit Oberbürgermeister Marco Müller. „Die aktuellen Mittel stammen aus dem Finanzpaket, das der Freistaat Sachsen im Dezember 2015 mit einer Höhe von 800 Millionen Euro zur Stärkung der Investitionskraft der Kommunen geschnürt hat. Es ergänzt das zuvor vom Deutschen Bundestag aufgelegte kommunale Investitionsförderprogramm, mit dem der Bund allein für Sachsen Fördergelder in Höhe von 156 Millionen Euro bereitstellt. Daraus stammen auch die für die Grundschule Riesa bewilligten Mittel“, so der Meißner CDU-Bundestagsabgeordnete und Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière. Angst um den Bestand der Grundschule im Herzen der Stadt hat die Schulleiterin nicht. „In die Sanierung sind bisher bereits etwa 4,5 Millionen Euro geflossen. Viele Fördermittel sind darunter. Unser Konzept ist auf Langfristigkeit angelegt und unsere räumliche Ausstattung bald sehr modern“, bestätigt Margit Wohlfahrt. Klarer Standpunkt: Anforderungen bleiben hoch! Zum aktuellen Thema der Lockerung von Abituranforderungen auch in Sachsen und der Aufweichung von Basisfertigkeiten in den Grundschulen bezog Ministerin Brunhild Kurth eine ganz klare Stellung: „Wir brauchen Kinder, die eine ordentliche Schreibschrift beherrschen, in den Grundrechenarten fit sind und flüssig lesen können. Von diesen Basisfertigkeiten werden wir in keinen Fall abrücken, denn sie stellen die Weichen einer guten schulischen Laufbahn in den individuellen Möglichkeiten eines jeden Einzelnen“, erklärt sie bei ihrem Besuch in Riesa. Wenn die Basis stimmt und auf hoher Qualität aufgebaut wurde, brauche man auch nicht über lockere Abiturprüfungen diskutieren. Schule sei immer noch ein großer Teil klare Faktenvermittlung und hoher Respekt sowie Disziplin, damit man nicht in die Beliebigkeit verfalle und die Qualität der Bildungsvermittlung nebensächlich werde. „Am Ende müssen sich die Lehrer immer an den Leistungen ihrer Schützlinge messen lassen. Ein ehrlicheres Qualitätsmanagement gebe es kaum, davon rücken wir in Sachsen auch auf keinen Fall ab“, fügt sie an. Für das Problem, der immer noch zu vielen unbesetzten Lehrerstellen im ländlichen Raum müssen schnellstens Lösungen her. Ob mit einem Einstieg über ein Freiwilliges Soziales Jahr in die Pädagogik, geförderten Patenschaften oder Stipendien für Studenten - der derzeitige Stand kann auf lange Sicht das System aus den Angeln heben. Man habe bereits einige gute Erfahrungen gemacht, die ausbaufähig sind.


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