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Strehla will für Bürger keine Lebensgefahr mehr

Verein und Politik wehrt sich gegen Bundesverkehrswegeplan und nutzt Einspruchsfrist: Akute Lebensgefahr besteht in Strehla für Fußgänger zwischen Markt und Schlossvorplatz... und daran wird sich nach dem jüngsten Bundesverkehrswegeplan wohl nichts ändern. Das will sich aber der Verein für ein lebenswertes Strehla e.V. auf keinen Fall gefallen lassen. Immerhin wäre mit einer Ablehnung der Ortsumgehung die Chance auf eine sichere Passage für die kommenden 15 Jahre vertan. Diese untragbare Situation soll mit dem Entwurf des Bundesverkehrswegeplans bis 2030 zementiert werden. „Es ist der Ehre wert und es freut mich persönlich, dass sich Thomas de Maizière, als Wahlkreisabgeordneter der CDU, auch in der nächsten Wahlperiode für uns einsetzen will. Aber das Fass läuft jetzt schon über“, stellt Hans-Jürgen Grübler vom Verein klar und führt weiter aus: Recherchiert man die Fakten, mit denen Sachsen das Gesamtprojekt angemeldet hat, dann kann man nur feststellen das wir Bürger bewusst getäuscht werden. Für jedermann nachlesbar im Internet unter www.bwp-projekt.de. Die Projektnummer für die Strehlaer Maßnahme lautet B182-G10-SN. So wird für die Ortsumgehung Strehla für den Planungsfall 2030 mit einer Belastung von 2.000 Kfz/24 Stunden gerechnet. Das sei einfach lächerlich. Das Ergebnis der Verkehrszählung 2010 an der B 182 in Strehla ergab ein Verkehrsaufkommen von 4.700 Kfz/24h. Die Zahlen der manuellen Verkehrszählung 2015 wurden, trotz Nachfrage beim sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit, nicht genannt. Diese Zahlen werden erst im Sommer 2016 veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt sollte der neue BVWP längst beschlossen sein und die Frist für Stellungnahmen endet bereits am 2.Mai. Für die Anmeldung zum BVWP und die Auswertung der Verkehrszählung ist übrigens das gleiche Landesministerium (SMWA) zuständig... Man erfährt im vorliegenden Plan außerdem, dass die für das Projekt veranschlagten Kosten, inzwischen auf 12 bis 14 Millionen Euro für 5,9 km zweistreifigen Neubau hochgepuscht wurden. Bisher waren Zahlen von unter 10 Millionen Euro veranschlagt. Die Dauer der noch ausstehenden Planungen wird mit 114 Monaten veranschlagt. Die Dauer der Bauphase soll 24 Monate betragen. Summa summarum 11,5 Jahre als frühesten Baubeginn, nach jetzigen Kenntnisstand 2030 angenommen, kann die Ortumgehung von 2041 bis 2078 für die Dauer von 36 Jahre voll genutzt werden. Jeder kann seine Stellungnahme mit persönlichen Belangen zum BVWP 2030 abgeben. Das erwarten die Strehlaer auch von den Transportunternehmen der Region, die sich regelmäßig durch das Nadelöhr quälen und von den Wirtschaftsunternehmen, insbesondere den großen Firmen in Riesa Gröba, die mehr oder minder direkt über die B 182 über Strehla erreichbar sind und in den nächsten Jahren erfreulicher Weise mit weiterem Wachstum rechnen.


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