Farrar

Riesa wird 2025 Hochschulstadt

Riesa. Die Sächsische Berufsakademie in Riesa wird eine Duale Hochschule.

Hof der BA in Riesa.

Hof der BA in Riesa.

Bild: BA

Der Sächsische Landtag hat das Gesetz zur Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen (DHSN) verabschiedet. Auch Riesa wird damit im nächsten Jahr zur Hochschulstadt. Wir sprachen zu den anstehenden Änderungen mit Akademieleiterin Prof. Dr. Ute Schröter-Bobsin.

 

Wird es bis zum 1. Januar 2025 größere Umstrukturierungen geben müssen?

Die Vorbereitung der Dualen Hochschule Sachsen beginnen schon jetzt. Mit Start der Gründungsphase ab April 2024 werden weitere Vorbereitungen getroffen, so nimmt bspw. der Gründungssenat seine Arbeit auf und es stehen Wahlen an.

 

Was bedeutet dieser Wandel für Riesa?

Für den Studienstandort Riesa birgt diese Entwicklung ein großes Potential. Die Bedeutung unserer Studienakademie für die Unternehmen der Region ist unbestritten. Mit dem Titel Hochschule hoffen wir, noch mehr Studieninteressenten für den Landkreis zu gewinnen.

 

Wird es im Studienablauf Änderungen geben? Wird mehr und »anderes« Lehrpersonal benötigt? Und wird es Veränderungen beim Studienangebot geben?

Wir halten am bewährten Konzept des dualen, praxisintegrierenden Studiums fest. Unsere Studienangebot sind bereits jetzt auf die Zukunft ausgerichtet und vom Akkreditierungsrat akkreditiert, d.h. mit einem international anerkannten Prüfsiegel versehen. Auch für unser Lehrpersonal galten bereits jetzt die Berufungsvoraussetzungen wie an den Hochschulen für angewandte Wissenschaft. Wir hoffen, dass wir als Duale Hochschule am Standort Riesa ein noch attraktiverer Arbeitgeber sein werden.

Das Wissenschaftsministerium wird die Leitungspositionen (Rektor, Prorektor und Kanzler) zunächst kommissarisch besetzen. Danach wird die Duale Hochschule baldmöglichst über die endgültige Besetzung dieser Führungspositionen hochschulautonom entscheiden, wie es das Sächsische Hochschulgesetz vorsieht. Studentinnen und Studenten sowie Personal der Berufsakademie Sachsen werden nahtlos in die DHSN übergeleitet.

 

Wie ändern sich die Zugangsvoraussetzungen zur neuen Dualen Hochschule?

Neben den bisherigen Zugangsvoraussetzungen wird es nun sehr guten Absolventinnen und Absolventen einer dreijährigen dualen Ausbildung in branchenspezifischen Studiengängen möglich sein auch ohne Abitur zu studieren. Aber die langfristigen Veränderungen werden noch weitreichender sein: Die Weiterentwicklung der Berufsakademie Sachsen zur Dualen Hochschule Sachsen verschafft unserem dualen Studienmodell die Anerkennung, die es verdient. Für den Standort Riesa bedeutet dies, dass wir unsere erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den Unternehmen der Region noch weiter ausbauen können. Unsere zukunftsgerichteten Studienangebote in Riesa im Bereich Life Science, Energietechnik, Maschinenbau sowie Handel- und Dienstleistungsmanagement werden damit für Studierende aus ganz Deutschland noch attraktiverer.

Interview Verena Farrar

 

 

Hintergrund:

Ab dem 1. Januar 2025 gibt es in Sachsen mit der Dualen Hochschule dann 15 staatliche Hochschulen mit dem Status einer rechtsfähigen Körperschaft des öffentlichen Rechts. Diese Rechtsform sichert Hochschulautonomie und Wissenschaftsfreiheit. Die Duale Hochschule Sachsen wird – mit Hauptsitz in Glauchau – weitere sechs Standorte in Bautzen, Breitenbrunn, Dresden, Leipzig, Plauen und Riesa unterhalten. Mit ihrem breit gefächerten Studienangebot ist sie ein wichtiger Beitrag zur Fachkräftesicherung im ländlichen Raum.

 

»Mit dem Beschluss des Sächsischen Landtages sind alle Weichen gestellt«, sagte Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow. »Damit bringen wir eines der wichtigsten hochschulpolitischen Vorhaben dieser Legislaturperiode zu einem erfolgreichen Abschluss und reagieren auf die Anforderungen, die an eine moderne akademische Ausbildung gestellt werden. Es ist gelungen, die sächsische Hochschullandschaft weiterzuentwickeln und ihre Attraktivität auch für die Zukunft zu sichern. Und gleichzeitig stärken wir den ländlichen Raum als Ort der akademischen Bildung«, fügt er an.

www.ba-riesa.de


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