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Wagner/ Farrar

"Paula on Tour": Teil 8

Zeithain / Lima. Erdrutsch, ein Flug über den Wolken und Kinderhilfe

Von Ollanta geht es zu den Salzterassen von Maras.

Hier gibt es am Hang mehr als 4000 Becken, eingefasst von Salzkrusten, die von einer salzhaltigen Quelle gespeist werden. Die Salzgewinnung erfolgt von Mai bis Oktober. Frauen und Kinder hacken dann mühselig die Salzschollen los und die Männer tragen die Säcke nach oben. Einen Monat dauert es, bis in einem Becken eine Menge von 250kg Salz gebildet wird und etwa 100 Familien können davon leben.

 

Da die Hauptstraße Richtung Nazca weitläufig gesperrt ist, entscheiden wir uns gegen die 150 Kilometer Umfahrung und für eine Ausweichpiste durch die Berge. Wir brauchen dafür volle zwei Tage, da es nur eine schmale Erdpiste gibt, die nach dem nächtlichen Starkregen auch nicht gerade toll ist. Landschaftlich allerdings kaum zu toppen.

 

In Nazca versuchen wir einen Rundflug über die berühmten Nazcalinien zu bekommen, der mehrfach scheitert, da es kein Kerrosin gibt…. Irgendwann bekommen wir eine Nachricht, dass wir in 30 Minuten am Flugplatz sein sollen, und los geht es. Hier ist eines der frühgeschichtlich interessantesten Punkte der Welt, die Nazca- Geoglyphen.

Sie wurden 1994 von der UNESCO in die Liste der Weltkulturdenkmäler aufgenommen. Zu deren Erkundung trug hauptsächlich die in Dresden geborene Mathematikerin und Geographin Maria Reiche bei. Sie war so fasziniert, das sie es zu ihrem Lebenswerk machte. Mit Maßband, Sextant, Leiter und Kehrbesen war sie oft tagelang in der Wüste unterwegs. Sie flog sogar mit dem ersten peruanischen Hubschrauber über die Pampa und ließ sich dabei außerhalb der Maschine mit einer Lichtbildkamera festbinden. So sind wir nicht geflogen, aber ich war sehr, sehr froh, dass ich bei solchen Aktionen keinerlei Probleme mit dem Magen habe. Das kleine Flugzeug kippte rasant und fast senkrecht nach rechts, links, rechts, links, immer darauf bedacht, dass auch alle alles sehen können. Großartig!

 

 In großen Schritten geht es Richtung Lima.

 

Hier darf man mit einem deutschen Pass zwei Tage kostenlos im German Club stehen und alle Annehmlichkeiten nutzen. Wir sind fasziniert von dem riesigen Schwimmbad und bleiben bei der Hitze gleich vier Tage stehen. Eine Stadterkundung war natürlich auch dabei. Lima hat uns nicht so richtig vom Hocker gerissen, doch das hat auch einen geschichtlichen Grund.

Lima wurde früher immer wieder von Erdbeben heimgesucht. Die schwersten zerstörten die Stadt 1687 und 1746 nahezu vollständig. 1940 wurde die Stadt erneut schwer beschädigt, doch es fehlte an Geld für einen neuen prunkvollen Aufbau. 1970 erschütterte ein weiteres Beben die Stadt sehr stark. Erst mit der Unterstützung der UESCO, die 1991 das Altstadtzentrum zum Kulturerbe der Menschheit erklärte, konnte Limas Erneuerung in Angriff genommen werden. Folglich ist der kleine Teil der Altstadt recht sehenswert, der große Rest der Neubauten eben nicht.

 

Nach ein paar Tagen am Pazifik geht es wieder in die Berge nach Huaraz. Die Stadt wurde ebenfalls weitgehend zerstört, 1958 von einer riesigen Eislawine und 1970 von einem schweren Erdbeben. Durch den zweimaligen Wiederaufbau ist auch hier die Architektur ziemlich modern. Der große Reiz von Huaraz liegt in seiner unvergleichlich schönen landschaftlichen Umgebung.

 

Wir besuchen und unterstützen hier ein Hilfsprojekt, bei dem unter unvorstellbaren Bedingungen für etwa sechzig Kinder jeden Tag eine warme Mahlzeit gekocht wird, die sich ihre Familien sonst nicht leisten könnten. Geleitet wird dies von einer Deutschen, alle Hilfskräfte vor Ort arbeiten ehrenamtlich. Wer die unterstützen möchten, jeder Euro wird gebraucht und kommt auch an.

www.kinderhilfe-kakadu.de/unsere-projekte/peru/huaraz-georg-korn/  

 

Die Bücher zu den Reisen erhalten sie über paulaontour.de, Riesa-Info oder Lotto Fix in Nünchritz.Ein neues Buch erscheint im Mai!


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