

Mit der Sanierung der unteren Rundhalle auf Schloss Hirschstein hat die Gemeinde und viele ihrer Unterstützer einen weiteren mutigen Schritt in Richtung Erhalt und touristischer Präsentation des Schlosses gemacht. Solche Schritte sollen in Kürze noch viele folgen... Noch vor Jahren stand es mehr als schlecht um Schloss Hirschstein. Die Fassade feucht, das Dach undicht und meilenweit von einer sinnvollen Nutzung entfernt - das waren die Haupteigenschaften des auffälligen Schlosses auf dem Felsvorsprung am Elbebogen in Hirschstein. Ein perfektes und besonders eindrucksvolles Postkartenmotiv ist das Schloss schon immer, aber erst seit 2013 ist es in Besitz der Gemeinde und die Innensanierungsarbeiten schreiten voran. Als vorheriger Eigentümer hatte der Landkreis die Außenhülle mit Fassade und Dach wieder in Schuss gebracht. „Für die Gemeinde war es die richtige Entscheidung, das Schloss wieder zu übernehmen - auch entgegen der Meinung einiger Kritiker“, erklärt Bürgermeister Conrad Seifert. Seit zwei Jahren wird jetzt kräftig saniert. Mit viel Ehrgeiz, Unterstützung des Heimat- und Fördervereins sowie unzähligen Spenden wurden bereits mehrere Säle, technische Anlagen und Einbauten hergerichtet und werden bei Führungen präsentiert oder für Konzerte und Lesungen genutzt. In der jüngst fertig gestellten unteren Rundhalle wurden durch die Restauratoren bis zu zehn Schichten alte Farbe entfernt und die Stuckornamente aufgearbeitet. Außerdem wurden bei den Arbeiten im Fußboden alte Mauerreste gefunden. Leider kam kein alter Brunnen zum Vorschein, sodass die Pläne eines Wellnesshotels mit eigener Quelle noch in der Schublade bleiben müssen, scherzte der Bürgermeister bei der Freigabe des Saals. Für die Rundhalle spendierte Maler Roland Schwenke eine historische Ansicht des Schlosses. Sein Markenzeichen: Auf dem Kunstwerk ist ein Barthaar seiner Katze Leni versteckt und darf gern aus sicherer Entfernung gesucht werden: Anfassen verboten! Kunsthändler Andreas Gobeli übergab zwei Geldscheine aus dem Jahr 1923 mit dem Schloss als Illustration. Derzeit sind die Arbeiter in der Empfangshalle aktiv und haben den Unterbau des Fußbodens erneuert, um anschließend jede einzelne historische Bodenkachel wieder an ihren angestammten Platz zu verlegen.