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Die Kinder sind unsere Gegenwart

Was haben der Fußballer Lukas Podolski, die Schauspielerin Claudia Michelsen oder MDR-Moderatorin Uta Bresan gemeinsam? Sie und noch zehn weitere Persönlichkeiten sind Botschafter des Christlichen Kinder- und Jugendwerks „Die Arche“, das neben Einrichtungen in ganz Deutschland seit fünf Jahren ein Kinderhaus betreibt.
Im selben Boot mit „Arche“-Kindern: Arche-Botschafterin Uta Bresan (3.v.l.), Einrichtungsleiter Marcel Bretschneider und CDU-Landtagsabgeordnete Daniela Kuge (r.). Foto: Eckardt

Im selben Boot mit „Arche“-Kindern: Arche-Botschafterin Uta Bresan (3.v.l.), Einrichtungsleiter Marcel Bretschneider und CDU-Landtagsabgeordnete Daniela Kuge (r.). Foto: Eckardt

190 Kinder Kindern sind dort angemeldet, täglich besuchen etwa 60 die Einrichtung, in der neben vielen Freizeitaktivitäten auch ein kostenloses Mittagessen angeboten wird. „Wir verstehen uns als eine Art Baustellenhelfer auf der Baustelle des Lebens“ berichtet Einrichtungsleiter Marcel Bretschneider. „Wir wollen die Kinder von der Straße wegholen oder auffangen, wenn Eltern dazu nicht in der Lage sind. Natürlich können wir die Familie nicht ersetzen, aber immerhin ergänzen. Wenn wir als Teil des Freundeskreises der Kinder und Familien akzeptiert werden, ist schon viel erreicht.“ Als Folge des Flüchtlingszuzugs kommen seit einiger Zeit auch um die 20 Zuwandererkinder vor allem aus Syrien und Tschetschenien in die „Arche“. Die neue Situation versteht man dort als Chance und Herausforderung. Momentan arbeitet das Haus an seiner Auslastungsgrenze, um die hohe Qualität der Betreuung zu sichern, wurde bereits ein Anmeldestopp ausgesprochen. „Da die Neulinge schon alle zur Schule gehen, bringen sie ausreichende Deutschkenntnisse mit. Deren Eltern haben es da schwerer, für die müssen die Kinder im täglichen Leben oder im Umgang mit den Ämtern übersetzen“ ergänzt der Einrichtungsleiter. Der größte Teil der 600 als Flüchtlinge in Meißen angekommenen Neubürger der letzten zwölf Monate besteht nach Auskunft von Oberbürgermeister Raschke aus Familien. „Diese haben wir in kommunalem oder privatem Wohnraum untergebracht“, man wollte die Fehler bei der Unterbringung der Aussiedler von vor 20 Jahren nicht wiederholen. In die Betreuung der Neubürger sind auch die Stadtteilmanager eingebunden, für die sich die Elternarbeit oft als eine Vielzahl von Tür-und-Angel-Gesprächen darstellt. „Die Arbeit der Arche kann man sich wie einen Schulhort vorstellen, nur eben individueller, weil wir vor allem freiwillige Beziehungsarbeit leisten. Außerdem funktioniert der Zulauf zu uns fast ausschließlich Mundpropaganda unter den Eltern, wir konkurrieren ja mit niemandem“ so Marcel Bretschneider. Die kostenlosen Angebote mit einem überwiegend aus Spenden finanzierten Jahresbudget von 400.000 Euro zu bestreiten, ist für die Arche-Organisatoren jedes Jahr eine Herausforderung. Der „Freundkreis ‚Die Arche‘ im Elbtal e.V.“ und Botschafterinnen wie Uta Bresan tuen ihr Bestes, dass zu den 60 Prozent Kleinspenden auch ein paar größere hinzukommen. • Kontakt: freundeskreis@arche-elbtal.de (Michael Eckardt)


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