Bitte kein »Obst« auf dem Gehweg
Unser Leser Peter B. ärgert sich regelmäßig, wenn er beim Spazierengehen durch matschige Kirschen, Beeren oder andere Früchte laufen muss, weil Bäume entlang des Gehweges ihre reifen Früchte abwerfen. Er fragt sich und uns: Wer entscheidet, welche Arten von Bäumen bei Gehwegsanierungen in Riesa angepflanzt werden und nach welchen Kriterien werden dieses Arten ausgewählt?
Immer mal wieder sieht man, wie »Fußwegbäume« gerade ihre Früchte abwerfen und damit den Gehweg und Teile der Straße verschmutzen. Die Fußgänger machen dann meist einen großen Bogen und nutzen die angrenzende Grünflächen oder weichen auf die Straße aus. Neben den unschönen und meist sehr farbintensiven Hinterlassenschaften von roten Beeren an den Schuhen, Hundepfoten, Kinderwagen- oder Rollatorrädern, sind diese Stellen nicht nur schmutzig, sondern auch rutschig für alle, die nicht so sicher auf den Beinen unterwegs sind. Warum werden solche früchtetragenden Bäume für Fußwege genutzt? Da gibt es doch sicher Alternativen, die ebenso schön und schattenspendend sind. Wer entscheidet über die Baumart bei der Pflanzung?
Das fragten wir bei der Stadt nach: »Nur sehr vereinzelt gibt es noch Kirsch- oder ähnliche Bäume, die Früchte tragen, entlang von Geh- oder Radwegen«, erklärt Stadtsprecher Uwe Päsler. Viele von ihnen stehen schon seit Jahren. So auch der einzelne Kirschbaum am Rad-/ Gehweg Pausitzer Straße an den Garagen (Foto). Die Kirsche wurde vor Jahrzehnten, also vermutlich zu DDR-Zeiten, gepflanzt.
Aus welchen Gründen damals genau diese Art ausgewählt wurde, sei heute nicht mehr nachzuvollziehen, heißt es aus der Verwaltung. Auf der Rudolf-Stempel-Straße in Gröba gibt es ein ähnliches Problem mit den Blütenkirschen. Dort müssen aber im Herbst sieben Bäume gefällt werden, weil ihr Zustand schlecht ist. Nachpflanzen wird die Stadt dort wahrscheinlich Eberesche oder Feld-Ahorn bzw. Spitz-Ahorn, heißt es weiter. »Heute werden Baumpflanzungen nach Standort, Erscheinungsbild, Herkunft (heimisch), Trockenresistenz und Pflegeaufwand ausgewählt. Grundlage dafür ist die von der deutschen Gartenamtsleiterkonferenz/Arbeitskreis Stadtbäume (GALK) und des Bundes deutscher Baumschulen (BdB) empfohlene Broschüre ›Zukunftsbäume für die Stadt‹, sowie eine Auswahl bereits auf der BUGA 21 in Erfurt gepflanzter Klimabäume«, erklärt Uwe Päsler weiter. Dazu gehörten eigentlich keine Obstbäume mehr, wo Früchte abfallen.
Die Entscheidung, welche Bäume geeignet sind, hängt heute maßgeblich von ihrer Widerständigkeit gegen Trockenheit und andere Faktoren des Klimawandels ab und dass sie einen beherrschbaren Pflegeaufwand bieten. Das schließe die Verkehrssicherheit und letztlich auch möglichst wenig Verschmutzung mit ein, fügt der Sprecher an.

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