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Zittau und Görlitz wollen den Titel »Hochschulstadt«

Zittau/Görlitz: Die Beschlüsse sind gefasst, der Antrag ist unterzeichnet: Görlitz und Zittau wollen den Titel »Hochschulstadt« auf ihren Ortseingangsschildern zeigen.
Bei der Unterzeichnung des Antrags (v.l.): Thomas Zenker, Alexander Kratzsch, Welf-Guntram Drossel und Octavian Ursu.

Bei der Unterzeichnung des Antrags (v.l.): Thomas Zenker, Alexander Kratzsch, Welf-Guntram Drossel und Octavian Ursu.

Bild: Sven Müller

Die Stadträte der beiden Städte hatten bereits zugestimmt, nun ist auch die Tinte unter dem Antrag trocken: Am 27. März haben die beiden Oberbürgermeister aus Zittau und Görlitz, Thomas Zenker und Octavian Ursu, gemeinsam den Antrag auf Verleihung des Titels »Hochschulstadt« unterzeichnet. Der geht jetzt an das Sächsische Innenministerium (SMI). Bei der Unterzeichnung ebenfalls dabei waren Prof. Dr.-Ing. Welf-Guntram Drossel (Vorsitzender des Hochschulrats) und Prof. Dr.-Ing. Alexander Kratzsch (Hochschulrektor).

 

Damit sind nun alle nötigen Vorbereitungen getroffen. Nach der entsprechenden Entscheidung des SMI werden zukünftig alle amtlichen Ortseingangsschilder entsprechend beschriftet. »Darüber freuen wir uns sehr,“ erklärt Alexander Kratzsch, „im Namen aller Hochschulmitglieder danke ich unseren beiden Standortstädten für dieses ausdrückliche Bekenntnis, welches die Bedeutung unserer Hochschule als essentieller Partner in der Stadt- und Regionalentwicklung unterstreicht.«

 

Oberbürgermeister Octavian Ursu nennt die Neuausschilderung einen bedeutenden Schritt und ein gutes Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit. »Für uns ist die Hochschule ein wichtiger Partner für die Stadt- und Regionalentwicklung. Im Verbund mit den neu angesiedelten Forschungszentren in der Region bildet sie ein enormes Potential für eine gute Entwicklung.«

 

Auch Oberbürgermeister Thomas Zenker freut sich: »Wir arbeiten auf sehr vielen Ebenen und in zahlreichen Projekten zusammen und profitieren gegenseitig von diesem guten Miteinander. Unseren Weg zur bedeutenden Wissenschaftsregion in der Mitte Europas machen wir jetzt für alle noch sichtbarer.«

 

Zittau und Görlitz hatten den Beschluss am 21. März in ihren jeweiligen Stadtratssitzungen aus symbolischen Gründen nahezu gleichzeitig gefasst. Der Hochschulratsvorsitzende Welf-Guntram Drossel nahm die Nachricht im Anschluss gleich mit in die Sitzung von Senat und Hochschulrat: "Das ist doch mal ein erfolgreicher Start in eine wichtige Entscheidungssitzung. So eine offizielle Benennung wird auch überregional wahrgenommen und als Bekenntnis gelesen. Da freut es mich sehr, wenn gerade Zittau und Görlitz als regional besonders wichtige Standorte von Bildung und Forschung hier konsequent zusammen vorgehen."

 

Hoffen auf "inhaltsreichere Kampagnen"

Die beiden Städte bereiten die Benennung als Hochschulstädte auch an den offiziellen Ortseingangsschildern schon seit geraumer Zeit vor. Dies ist durch gesetzliche Anpassungen wieder möglich geworden und auf Anregung des Hochschulrektors sind die Städte mit dem zuständigen Staatsministerium des Innern, dem Landesamt für Straße und Verkehr sowie dem Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Austausch.

 

Deswegen stieß eine Forderung der CDU vor allem Thomas Zenker sauer auf. Konkret hatten Kreisrat Florian Oest, der Vorsitzende der Jungen Union Johann Wagner und der Görlitzer Stadtrat Clemens Kuche in einer Mitteilung am 13. Februar gefordert, »die Städte Görlitz, Rothenburg und Zittau bereits am Ortseingangsschild als Hochschulstädte auszuweisen.« Die Hochschulen müssten noch sichtbarer in der Öffentlichkeit werden. Dies war dann auch online in einem Artikel zu lesen.

 

Darauf reagierte Thomas Zenker am 21. Februar. »Ich habe null Verständnis dafür, wenn genau das jetzt, kurz vor unserer konkreten Umsetzung, durch die Herren Oest, Wagner und Kuche aus den verschiedenen CDU-Kreisebenen als Forderung - auch noch an uns - in der Presse platziert wird. Klar: Alle Kandidierenden brauchen in den kommenden Wahlen Themen, Bilder und Aufmerksamkeit. Aber ich hoffe doch sehr, dass den dreien demnächst bessere und vor allem inhaltsreichere Kampagnen einfallen.« Für den Erfolg von Ideen wäre es grundsätzlich hilfreich, diejenigen einzubeziehen, die zur Ausführung zwingend benötigt würden. Aktuell sei es weitaus wichtiger, ausreichend und parteiübergreifend klare Position in der Aushandlung für bessere sächsischen Kommunalfinanzen zu beziehen, so Oberbürgermeister Zenker weiter.


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