Constanze Junghanß

Windrad macht Lärm, Kritik an PV-Flächenstandort

Landkreis Görlitz. Ein Solarfeld am Naturschutzgebiet Rotstein an den Bahnschienen könnte zum Präzedenzfall werden.
Blick zum Naturschutzgebiet Rotstein vom Windfeld an der B6.

Blick zum Naturschutzgebiet Rotstein vom Windfeld an der B6.

Bild: cj

Die Anlage will das Dresdner Unternehmen Boreas bauen. Das sei eine Projektidee, hieß es seitens der Boreas Energie GmbH aus Dresden bei einer Gesprächsrunde im Reichenbacher Via Regia Haus. Boreas hat den Bau beantragt, "als erstes Vorhaben dieser Art in Deutschland", hieß es. Es dürfte dafür noch viel Papier beschrieben werden. Jede Menge öffentliche Stellungsnahmen muss das Unternehmen dafür einholen.
Boreas informierte dazu und zu den vom Unternehmen betriebenen Windfeldern Reichenbach und Sohland im Rahmen eines Bürgergesprächs im Via Regia Haus. Motto der Veranstaltung: "Windkraft & Co - stiehlt man uns die Lebensqualität?" Die Stadt hatte zu der Veranstaltung eingeladen. Am Runden Tisch saßen sich Vertreter der Boreas Energie GmbH, der Sächsischen Energieagentur und Vertreter aus der Kommunalpolitik sowie Bürger gegenüber, um sich auszutauschen.
Weder die angedachte Photovoltaik-Großfläche, noch die Windkraftanlagen sind unumstritten. Das wurde bei dem Austausch nochmal deutlich. Bürger berichteten unter anderem von störendem Lärm, den eins der Sohländer Windräder verursacht und wo die Ursache immer noch nicht ausgemacht sei. Eine Sohländerin führt dazu seit einer Weile ein Lärmprotokoll. Und die mehrere Hektar große Solarfläche auf Sohländer Flur würde quasi am Fuße des Rotsteins und damit Sachsens ältestem Naturschutzgebiet entstehen. Am geplanten Standort gibt es deshalb Kritik. Aktuell befindet sich auf der angedachten Fläche Ackerland.
Auf den Windfeldern in Sohland mit Deutsch Paulsdorf und Reichenbach wird seit etwa zwei Jahrzehnten Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt. Jeweils neun Anlagen stehen auf den Flächen, je ein neues Windrad soll gebaut und dafür eine Altanlage rückgebaut werden.
Boreas will die beiden Windkraftfelder auch in Zukunft nutzen, brachte das Thema "Bürgerwindmühle" als Idee auf den Tisch. Eine Art Genossenschaftsmodell mit direkter Bürgerbeteiligung also. Ob das alles so kommt, steht noch nicht fest.


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