

Die Zahl der Wolfsübergriffe auf Weidetiere hat sich in Sachsen im vergangenen Jahr auf einem ähnlichen Niveau bewegt wie 2020. 116 Rissen im Jahr 2021 stehen 112 Risse im Jahr 2020 gegenüber. Die Höchstzahl an Wolfsübergriffen hatte es 2019 mit 135 gegeben. 2021 wurden bei den »Rissereignissen«, wie es das Landesumweltamt nennt, allerdings weniger Weidetiere getötet, verletzt oder vermisst. Geschädigt wurden im Freistaat laut Rissstatistik des Sächsischen Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) 383 Tiere. 2020 waren es 417 Weidetiere, 2019 547.
»Ob sich der Trend, dass weniger Weidetiere bei Wolfsrissen geschädigt werden, in Zukunft fortsetzen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nichtbewertet werden. Zum einen gehen die Wolfsexperten davon aus, dass Wölfe in weitere Regionen Sachsens wie das Erzgebirge vordringen werden, zum anderen hat die Umsetzung der Herdenschutzmaßnahmen vor Ort einen großen Einfluss auf das Rissgeschehen«, teilt das Landesamt mit.
Im Landkreis Görlitz zählte das Landesamt 2021 20 Wolfsübergriffe. Damit steht der Kreis in der Statistik an zweiter Stelle. Mit 53 Rissen an erster Stelle steht der Landkreis Bautzen. Es folgen der Landkreis Meißen mit 15 und der Landkreis Nordsachsen mit 14 Rissereignissen. Schwerpunktregionen mit einem erhöhten Rissgeschehen waren der Raum Elstra und der Raum Wittichenau im Landkreis Bautzen, der Raum Strehla beziehungsweise die Gohrischheide im Landkreis Meißen sowie der Raum Reichenbach im Landkreis Görlitz. In den Schwerpunktregionen haben sich mit 65 Fällen und 234 geschädigten Tieren mehr als die Hälfte der bestätigten Wolfsübergriffe ereignet. In 45 Prozent der Fälle waren die Koppeln nur mit Festzäunen ohne Stromführung gesichert, die keinen guten Schutz bieten. Empfohlen werden Elektrozäune sowie eine ausreichende Koppelgröße.