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tok/pm

Wasserschaden in Millionenhöhe am GHT

Görlitz. Vermutlich ein Fehler im Brandmeldesystem hat zu einem Wasserschaden am Görlitzer Haus des Gerhart-Hauptmann-Theaters geführt. Die Schäden werden wohl in die Millionen gehen.

Am 8. November gegen 15 Uhr ging plötzlich die Sprühflutanlage auf der großen Bühne an.

Am 8. November gegen 15 Uhr ging plötzlich die Sprühflutanlage auf der großen Bühne an.

Bild: GHT

 Es war Dienstag, 8. November, gegen 15 Uhr, als am Gerhart-Hauptmann-Theater (GHT) in Görlitz plötzlich die Sprühflutanlage auf der großen Bühne aktiviert wurde. Ein Fehler hatte sie vermutlich ausgelöst. »Innerhalb von wenigen Minuten wurde der gesamte Bühnenbereich von mehreren tausend Litern Wasser geflutet«, teilt das Theater mit. Dabei wurden sämtliche technischen Anlagen wie Scheinwerfer, Kulissenzüge, Inspizientenanlage, Steuerungstechnik und Server zerstört. Die auf der Bühne befindlichen Kulissen, Aushänge und Requisiten wurden ebenso Opfer des Wassers.

 

Während die Görlitzer Feuerwehr anrückte, schaltete die Technik-Mannschaft des GHT die Anlage sofort ab und rettete, was zu retten war. »Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten unter großem Einsatz bis in die Nacht«, heißt es vom Theater. Derzeit (Stand: 10. November) wird der Bühnenbereich mit Entfeuchtungsmaschinen getrocknet. Die große Bühne wird auf unbestimmte Zeit nicht nutzbar sein. Die Schadensaufnahme dauert an. Mehrere Experten der Versicherung prüfen in den kommenden Tagen die Schäden, die wohl in die Millionen gehen.

 

Technischer Fehler wird vermutet

 

»Das ist für uns eine Katastrophe«, sagt Intendant Daniel Morgenroth. »Wir standen kurz vor der Premiere unseres fulminant, unterhaltsamen Musicals Prinz von Preußen. Unser Haus war in den vergangenen Vorstellungen immer ausverkauft und wir erwarteten eine sehr gute Weihnachtssaison. Nun müssen wir vollkommen neu denken und planen.«

 

Die Ursache für das Anspringen der Löschanlage ist bisher noch nicht gefunden worden. Ein tatsächlicher Brand kann aber ausgeschlossen werden, wahrscheinlich handelt es sich um einen technischen Fehler. Das Theater sagt die Premiere von Prinz von Preußen auf unbestimmte Zeit ab. Das Haus bleibt zunächst bis zum 26. November geschlossen, alle Veranstaltungen im Großen Haus sind bis dahin abgesagt. Das Theater hofft, zumindest die Vorbühne und das Foyer, die nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden, bald wieder nutzen zu können. Wann genau ein Spielbetrieb aber wieder möglich ist bleibt ungewiss.

 

Weihnachtskonzert soll stattfinden

 

»Wir werden und wollen auf jeden Fall unser Weihnachtskonzert spielen und sind derzeit mit Hochdruck auf der Suche nach Ausweichspielstätten«, gibt Daniel Morgenroth bekannt. „Die Görlitzer mussten nun wegen Corona zwei Jahre auf ihr geliebtes Weihnachtskonzert verzichten, das wird nicht ein drittes Mal geschehen. Sobald wir eine Lösung haben, geben wir sie bekannt.« Ferner soll das für den 20. November geplante Junge Konzert möglicherweise mit einer Doppelvorstellung in Zittau stattfinden. Alle Vorstellungen am Haus in Zittau finden derweil wie geplant statt, auch Vorstellungen im Apollo und externen Spielstätten sind nicht betroffen.

 

Bereits gekaufte Karten können an den Vorverkaufsstellen und der Kasse gegen Gutscheine eingetauscht werden. Eine Erstattung des Kaufpreises ist an der Theaterkasse, die normal geöffnet hat, möglich.


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