Verfolgungsfahrt von Dresden bis Sohland am Rotstein
Eine Streife des Autobahnpolizeirevieres Dresden wollte am 30. Oktober kurz nach 16 Uhr einen silbernen Volvo mit polnischen Kennzeichen kontrollieren. Das Fahrzeug war mit Warnblinkanlage und defektem Rücklicht unterwegs.
Der Fahrer verließ die Autobahn und sollte in der Washingtonstraße in Dresden kontrolliert werden. Er ignorierte die Anhaltesignale und fuhr auf die Autobahn in Richtung Görlitz auf. Weitere Anhalteversuche blieben erfolglos. In Höhe der Anschlussstelle Bautzen Ost warf der Fahrer einen unbekannten Gegenstand aus dem Fahrzeug, fuhr über den Seitenstreifen an einer durch eine Streife der Autobahnpolizei Bautzen auf 80 km/h verlangsamten Kolonne vorbei und touchierte einen Funkstreifenwagen. Ab da beschleunigte der Fahrer sein Fahrzeug auf rund 200 km/h, überholte über den Seitenstreifen und scherte von rechts in die Sicherheitsabstände anderer Verkehrsteilnehmer ein.
In Höhe der Anschlussstelle Weißenberg fuhr der Volvo über den Einfädelungsstreifen von der Autobahn ab. Er versuchte dann wieder über eine Grünfläche auf die Autobahn zu gelangen. Ein Polizeibeamter konnte hier eine Falschfahrt, entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der Autobahn, nur durch eine Kollision des Funkwagens mit dem Volvo verhindern. Dabei wurde der Polizist leicht verletzt.
Die Verfolgungsfahrt führte weiter über mehrere Staats- und Kreisstraßen, so auch durch die Ortschaften Weißenberg und Reichenbach. Auf der Kreuzung S 111 / S 122 (Reißaus) versuchte die Polizei, den Volvo mittels einer technischen Sperre zum Anhalten zu zwingen. Dies misslang, da der Fahrer die Kontrollstelle durchbrach und zwei weitere Funkstreifenwagen beschädigte.
Stop-Stick zeigt Wirkung
Der Flüchtende setzte seine Fahrt weiter fort über die S 122 in Richtung Löbau. In der Ortslage Sohland am Rotstein wurde ein Stop-Stick eingesetzt. Das Fahrzeug fuhr über diesen, kam nach rund 500 Metern nach links von der Straße ab und blieb auf einem Feld stehen. Der Fahrer konnte gestellt und vorläufig festgenommen werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Es stellte sich heraus, dass das Fahrzeug nicht zugelassen und auch nicht pflichtversichert ist. Ein durchgeführter Alkoholtest verlief negativ. Da es Hinweise auf dem Konsum von Betäubungsmitteln gab, wurde eine Blutentnahme angeordnet. Im Fahrzeug befand sich ein Hund, welcher an ein Tierheim übergeben wurde. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen 37-jährigen Deutschen, der nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in ein Fachkrankenhaus eingewiesen wurde.
Die Polizei sucht Zeugen, welche Angaben zu der Fahrweise des silbernen Volvo, insbesondere auf der Autobahn, machen können. Gesucht werden Kraftfahrer, welche durch die rücksichtslose Fahrweise genötigt oder ihre Fahrzeuge beschädigt wurden. Hinweise bitte an das Autobahnpolizeirevier Bautzen unter der Telefonnummer 03591/367-0, oder an jede andere Polizeidienststelle.