

Großen Respekt zollte eine Streife des Polizeireviers Görlitz am Sonntagmittag einem Senior in Kodersdorf. Der 81-Jährige hatte auf der Straße der Freundschaft einen Auffahrunfall verursacht. Er hatte nicht rechtzeitig bremsen können, als ein Ford vor seinem Renault verkehrsbedingt stoppte. Offenbar war dem Rentner altersbedingt ein Bein eingeschlafen und reagierte nicht, als er bremsen wollte. Verletzt wurde bei der Kollision niemand. An den Autos entstand Schaden von etwa 10000 Euro. Der 81-Jährige allerdings hatte erkannt, dass er aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr fähig war, sein Auto sicher im Straßenverkehr zu bewegen - und übergab den Polizisten seinen Führerschein. In Anbetracht der Gesamtumstände war das sicherlich der richtige Schritt und verdient allemal Hochachtung. Viele Rentner beschäftigt dieses Thema tagtäglich, doch nur wenige können sich aus eigenem Antrieb zu diesem Schritt durchringen. Bedenklich ist, wenn auch Angehörige nicht einschreiten, um im Familienkreis keinen Ärger heraufzubeschwören, obwohl sie wissen, dass die Betroffenen besser kein Auto mehr fahren sollten. Verständlicherweise ist Mobilität im Alter von unschätzbarem Wert, doch wenn sich die Wehwehchen häufen, die Sehleistung nachlässt oder schlichtweg die Kraft fehlt, um die Bremse beherzt drücken und das Lenkrad festhalten zu können, dann ist es an der Zeit, über alternative Lösungen nachzudenken, bevor Schlimmeres geschieht. Der 81-Jährige hatte für sich die Zeichen der Zeit erkannt, die Polizei wünscht ihm alles Gute.