

Wen es erwischt, der ist zu bedauern: Starke Übelkeit, Durchfall und Erbrechen kennzeichnen eine Norovirus-Erkrankung. Während fitte Menschen das in der Regel innerhalb weniger Tage gut wegstecken, sind besonders ältere Menschen, sowie Kinder und auch Kranke schwerer von der Erkrankung und ihren Folgen betroffen. „Seit Sonntagabend haben wir auf der Unfallchirurgischen Station einen akuten Ausbruch. 14 Patienten sind betroffen, 7 Mitarbeiter sind im Rahmen des Geschehens erkrankt“, sagt Cornelia Seidel, die das Hygienemanagement leitet. Und auch auf einigen anderen Stationen werden Erkrankungen gemeldet. Das Norovirus verursacht bei den Betroffenen ein starkes Krankheitsgefühl und ist hochgradig ansteckend. Die Viren werden über den Stuhl und das Erbrochene des Menschen ausgeschieden. Die Infektiosität ist sehr hoch, es reichen schon wenige Viruspartikel (10-100), um sich anzustecken. Die Übertragung erfolgt über Handkontakt mit kontaminierten Flächen (fäkal-oral) oder durch die orale Aufnahme virushaltiger Tröpfchen, die im Rahmen des schwallartigen Erbrechens entstehen. Das erklärt die sehr rasche Infektionsausbreitung innerhalb von Altenheimen, Krankenhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen. Das Klinikum hat verstärkte Schutzmaßnahmen eingeleitet. Dazu gehören das Tragen von persönlicher Schutzkleidung bei der Versorgung infektiöser Patienten, ein vorübergehender Aufnahmestopp auf den betreffenden Stationen sowie die Information der Öffentlichkeit. Notfallpatienten werden weiter ausnahmslos versorgt. „Wir bitten Angehörige, Gäste und Besucher dringend, ihre Besuche einzuschränken, wenn möglich sogar darauf zu verzichten“, sagt Pressesprecherin Katja Pietsch. Dies sei vor allem deshalb ratsam, um nicht weitere Erkrankungen ins Klinikum zu bringen oder sich selbst anzustecken. Besonders gefordert sind in dieser Situation die Pflegekräfte. Sie haben bei der Versorgung der Patienten einen erhöhten Pflegeaufwand. Vor allem bei bettlägerigen Patienten, die das Norovirus erwischt, sind die Pflege- Hygiene und Reinigungsmaßnahmen umfangreich und intensiv. Das gesamte Personal mit Patientenkontakt ist den Viren ausgesetzt und kann sich anstecken. „Wir ergreifen alle Maßnahmen, um Patienten und Personal zu schützen“, sagt Katja Pietsch. Besucher und Angehörige, die nicht auf einen Besuch verzichten möchten, werden gebeten, sich wie das Personal beim Betreten und Verlassen der Zimmer die Hände gründlich zu desinfizieren. Patienten, die mit Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall die Notaufnahme aufsuchen, werden gebeten, sich nicht ins Wartezimmer zu setzen, sondern zu klingeln und sich anzumelden. Dies gilt im Übrigen auch für Grippesymptome (Husten, plötzlich auftretendes hohes Fieber, Schwäche, Gliederschmerzen). Da auch die Influenza in Görlitz angekommen ist, richtet sich das Klinikum auf Grippepatienten ein. Jeder kann seinen Beitrag leisten, indem er verantwortungsvoll mit den eigenen Symptomen umgeht. Auch eine Grippeschutzimpfung macht noch Sinn.