tok

Lohnplus am Theater

Nach 15 Jahre endet am Gerhart-Hauptmann-Theaters Görlitz/Zittau die Zeit des Haustarifvertrags. Die Mitarbeiter können sich über ein Lohnplus von über 16 Prozent freuen.
Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange übergab den Zuwendungsbescheid an Intendant Klaus Arauner. Foto: Keil

Sachsens Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange übergab den Zuwendungsbescheid an Intendant Klaus Arauner. Foto: Keil

Intendant Klaus Arauner war die Freude deutlich anzusehen, als er am vergangenen Freitag Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange im Theater in Görlitz begrüßen durfte. Die Ministerin hatte einen Zuwendungsbescheid dabei, der es dem Theater ermöglicht, dem Haustarifvertrag den Rücken zu kehren. »Wir waren eines der ersten Theater, die auf einen Haustarifvertrag zurückgreifen mussten«, sagt Klaus Arauner. Die Mitarbeiter hätten so im Laufe der Jahre auf rund 20 Millionen Euro verzichtet. Die Finanzspritze für Theater und Orchester war Mitte vergangenen Jahres beschlossen worden. Bis 2022 sind insgesamt 40 Millionen Euro vorgesehen, um die Beschäftigten der kommunalen Theater und Orchester besser zu bezahlen und weitere Kulturangebote zu ermöglichen. Der Kabinettsbeschluss sieht die allgemeine Erhöhung der Landeszuweisungen für die Kulturräume um jährlich 3 Millionen Euro vor. Außerdem werden jährlich 7 Millionen Euro für kommunale Theater und Orchester mit Haustarifverträgen bereitgestellt. Fünf der insgesamt neun Einrichtungen, darunter das Gerhart Hauptmann-Theater, können die Tarife ihrer Beschäftigten auf 100 Prozent des aktuellen Flächentarifs anheben. Die weiteren vier Einrichtungen erreichen Tariferhöhungen zwischen 80 bis 95 Prozent des Flächentarifs. Alle Theater und Orchester verpflichten sich zudem, mit den Mitteln zusätzliche Kulturangebote vorwiegend außerhalb der Stammspielstätten zu realisieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf Veranstaltungen zur Kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche. Das Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau wird beispielsweise zusätzliche mobile Produktionen in den Sparten Musiktheater, Schauspiel und Tanz sowie von Schul- und Jugendkonzerten an dezentralen Spielorten durchführen.

Kommunale Träger mit 30 Prozent beteiligt

Kunstministerin Dr. Eva-Maria Stange erklärt: »Ich bin sehr froh, dass wir als Freistaat Sachsen die Träger der kommunalen Theater und Orchester unterstützen können, ihre Beschäftigten besser zu entlohnen. Ich sehe diese Hilfe auch als unsere Verantwortung und Ausdruck unserer Solidarität. Sie gewährleisten mit ihrer künstlerischen Arbeit, dass in der Fläche des Landes überall hochwertige kulturelle Angebote genutzt werden können. Das sorgt für eine hohe Lebensqualität und Zufriedenheit der Menschen jenseits der Großstädte. Ich danke allen, insbesondere den kommunalen Trägern, die mit 30 Prozent an der Einkommenssteigerung beteiligt sind. Besonders froh bin ich, dass fünf Einrichtungen die Gehälter auf 100 Prozent des Flächentarifs anheben konnten. Die Bezahlung nach Flächentarif sollte auch zukünftig das Ziel sein.« Die Beschäftigten folgender Theater und Orchester erhalten mehr Geld Fünf der insgesamt neun Einrichtungen können die Tarife ihrer Beschäftigten auf 100 Prozent des aktuellen Flächentarifs anheben. Die weiteren vier Einrichtungen erreichen zwischen 80 und 95 Prozent des Flächentarifs. ·         Theater Plauen-Zwickau (Anhebung auf 100 Prozent) ·         Vogtland-Philharmonie Greiz-Reichenbach (80 Prozent) ·         Mittelsächsische Theater- und Philharmonie (100 Prozent) ·         Erzgebirgische Theater- und Orchester (95 Prozent) ·         Leipziger Sinfonieorchester (94 Prozent) ·         Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau (100 Prozent) ·         Deutsche Bläserakademie (90 Prozent) ·         Elblandphilharmonie Sachsen (100 Prozent) ·         Städtische Theater Chemnitz (100 Prozent)


Meistgelesen