70 Kunsthandwerker – darunter Buchbinder, Glas- und Porzellanmaler, Korbmacher, Graveure, Holzspielzeugmacher oder Goldschmiede – öffnen vom 31. März bis 2. April ihre Werkstätten für Besucher, um einzigartige Kostbarkeiten oder Kleinserien in Handarbeit zu präsentieren. Mit dabei ist auch Peter Krowiorsch aus Eibau.
Geöffnet sind die Ateliers und Werkstätten anlässlich der Europäischen Tage des Kunsthandwerks. Besucher haben die Gelegenheit, Entdeckungstouren durch die Räumlichkeiten der Kunsthandwerker und Designer zu unternehmen und die unverwechselbare Handschrift des sächsischen Kunsthand-werks zu erleben. Zusätzlich bieten einige Teilnehmer Workshops für Erwachsene oder Kinder, Vorträge, Werkstattführungen oder Ausstellungen an. „Traditionelle Handwerkstechniken und ein hohes Maß an Kreativität machen das Kunsthandwerk so spannend. Entgegen dem Trend der Massenware entstehen in Handarbeit viele einzigartige Produkte, die es an diesem Wochenende zu entdecken gilt“, sagt Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden.
Den Dreh raus mit dem Holz
Einer, der sich zu den Tagen des Kunsthandwerks über die Schulter schauen lässt, ist Peter Krowiorsch. Angefangen hat bei ihm alles während des Zivildienstes im Kinderheim. Hier sollte der Eibauer die in die Tage gekommenen Holzspielplätze reparieren. Das war der Moment, in dem er sich restlos in den Werkstoff Holz verliebte.
Über Handarbeitstechniken kam der Holzkünstler zum Drechseln, zu Furnierarbeiten und schließlich zum Schnitzen. In seiner Werkstatt gibt es neben klassischen Werkzeugen wie Schweifhobel, Rauhbank, Ziehklinge und Drechselbank auch Exoten wie japanische Sägen, aber nur wenige Maschinen. „Ich benutze viel traditionelles Gerät und Arbeitsweisen, die man in der Holzbearbeitung heute kaum noch findet. Dadurch kann ich Holz präzise in jede erdenkliche Form bringen. Die Maschinen kommen dagegen meist nur zum Einsatz, um das Material grob vorzubereiten“, erklärt der Kunsthandwerker.
Zu den Unikaten, die Peter Krowiorsch in liebevoller Handarbeit herstellt, gehören Schalen und Dosen, Schmuck, kleine Möbel und sogar gedrechselte Füller, Kugelschreiber, Bögen und Kampfkunstzubehör. Inspiration findet er nicht nur bei anderen Künstlern und in der japanischen Ästhetik, sondern ganz oft auch in der Form und Maserung von Stamm und Holz selbst. Aktuell fertigt der Kunsthandwerker für eine Ausstellung des Stadtmuseums Löbau neun Dioramen mit Szenen aus der Regionalgeschichte. Selbst historisch verwurzelt ist der Eibauer durch den Platz seiner Werkstatt – ein Umgebindehaus aus dem Jahr 1784, das er Stück für Stück selbst restauriert.
Anlässlich der Europäischen Tage des Kunsthandwerks vom 31. März bis 2. April 2017 kann man den Holzkünstler in seiner Werkstatt besuchen, Vorfüh-rungen bestaunen und mit ihm ins Gespräch kommen. Dazu öffnet Peter Krowiorsch sein Atelier in der Hauptstraße 40 in Eibau Freitag von 8 bis 14 Uhr, Samstag von 8 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 16 Uhr. „Ich war schon letztes Jahr dabei und sehe die Tage als gute Möglichkeit, auf meine Arbeit aufmerksam zu machen, das Kunsthandwerk in der Region zu fördern und Menschen für Qualität und echte Handarbeit zu sensibilisieren“, so der engagierte Künstler.