Gemeinsame Aktionen zum Orange Day
Gewalt gegen Frauen kommt in unserer Gesellschaft häufig vor. Sie beginnt bei Alltagssexismus und endet in Femiziden. Laut UN Woman Deutschland erlebt jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische oder sexualisierte Gewalt - dies sind über 12 Millionen Frauen. Alle 45 Minuten werden einer Frau in Deutschland gefährliche körperliche Verletzungen durch ihren Partner zugefügt. Und jeden dritten Tag wird eine Frau durch ihren (Ex-)Partner getötet. Auch die Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik in Sachsen zum Thema häusliche Gewalt zeigen, dass die Betroffenheit groß ist. So wurden hier allein im Jahr 2020 insgesamt 9.232 Straftaten gegen Frauen im Kontext häuslicher Gewalt erfasst. Gewalt gegen Frauen muss gestoppt werden. Um das Thema in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken, findet jedes Jahr am 25. November der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, auch Orange Day genannt, statt.
Filmvorführung und Gespräch
Zur Einstimmung auf diesen Gedenktag wird am 24. November ab 19 Uhr in den Räumlichkeiten des Vereins Löbaulebt die Tatortfolge „Das kalte Haus“ gezeigt. Die Folge thematisiert verschiedene Facetten häuslicher Gewalt (psychisch, physisch, sozial usw.) sowie Handlungs- und Denkweisen von Tätern, eingebettet in eine Kriminalgeschichte. Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein auf die Inhalte des Films bezogenes Gesprächsangebot – moderiert durch die Mitarbeiterinnen der Interventions- und Koordinierungsstelle (IKS) gegen häusliche Gewalt im Landkreis Görlitz. Dies soll die Möglichkeit bieten, Gedanken zum Gesehenen zu äußern, diese einzuordnen, Raum zur Diskussion zu geben und den Austausch über Gewalt an Frauen anzuregen. Für die Teilnahme am Filmabend wird kein Eintritt erhoben.
Gebäude leuchten orange
Am 25. November werden mit Bezug auf die UN-Kampagne „Orange The World“ die Gebäude des Vereins sowie der IKS in Löbau orange beleuchtet, um auch visuell ein Zeichen zu setzen. Zudem wird diese Aktion in der Zeit von 15 bis 17 Uhr an zentralen Plätzen in Löbau und Zittau durch Informationsangebote begleitet. Interessierte Bürger und Bürgerinnen können an beiden Standorten mit Mitarbeiterinnen der IKS gegen häusliche Gewalt ins Gespräch kommen. Unterstützt wird in Löbau durch Mitarbeiterinnen des Löbaulebt e.V. und in Zittau durch die kommunale Gleichstellungsbeauftragte, Juliane Herberg.
Es handelt sich bei den Aktionen um eine Kooperation des Löbaulebt e.V. mit der Interventions- und Koordinierungsstelle gegen häusliche Gewalt im Landkreis Görlitz, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Zittau sowie der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Görlitz. Der Verein Löbaulebt wird seit 2022 im Rahmen des Landesprogramms »Orte der Demokratie« durch das Sächsische Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung gefördert.
Die IKS berät von häuslicher Gewalt oder Stalking betroffene Erwachsene, deren Kinder sowie Angehörige und Unterstützter. Die Ansprechpartnerinnen bieten neben der emotionalen Stabilisierung, der Klärung von rechtlichen Fragen und der gemeinsamen Erstellung eines Sicherheitskonzeptes auch Begleitung zu Institutionen und Behörden. Sie erreichen die Mitarbeiterinnen unter 03585/2139803 bzw. iks@dksb-zittau.de.